Förderkreis Gedenkstätte und Lernort Stadthaus
Mitglied in der "Initiative Gedenkort Stadthaus"
Hamburg

Aktuelles

16.02.2024: Heute findet Mahnwache Nr. 261 statt! Seit genau 6 Jahren treffen sich an jedem Freitag um 17:00 Menschen, um daran zu erinnern, um was für einen Ort es sich bei den "Stadthöfen" handelt und um deutlich zu machen, dass auch der aktuelle "Geschichtsort" der Bedeutung dieses Ortes nicht gerecht wird. Herzlichen Glückwunsch!

30.01.2024: An der kleinen Kundgebung der Initiative Stadthaus zum 91. Jahrestag der Machtübertragung an die Nationalsozialisten am 30. Januar beteiligten sich etwa 90 Personen. Es sprachen Cornelia Kerth und Heike von Borstel (VVN-BdA). Cornelia Kerth sprach auch im Namen von Wolfgang Kopitzsch (AvS), der kurzfristig absagen musste. Julias Beitrag vom Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" kam vom Band, da sie ebenfalls persönlich nicht anwesend sein konnte. In den Beiträgen wurde aus aktuellem Anlass besonders der Zusammenhang zwischen dem historischen Datum (Machtübertragung an Hitler) und den aktuellen Gefahren von rechts durch das Erstarken der AfD hingewiesen. Gerade deshalb sei es heute wichtig, im Stadthaus einen angemessenen Erinnerungs-, Gedenk- und Lernort zu schaffen, der auch dem Gedenken an den Widerstand gerecht wird. Im Hamburg-Journal des NDR gibt es ab der 19. Minute einen kurzen Beitrag dazu.

22.01.2023: Die Stadthaus-Initiative ruft zu einer Kundgebung am 30.01.2024 um 16:30 vor dem Stadthaus auf:

05.01.2023: Das Protokoll des Kulturausschusses zum Gedenkstättenkonzept der SHGL liegt vor:

20.11.2023: Seit Ende Oktober gibt es nun das Schaufenster im Geschichtsort, das von Verbänden und Initiativen, die an die nationalsozialistischen Verbrechen in Hamburg und deren Folgen erinnern, im Wechsel selbst gestaltet werden kann. Die Initiative Stadthaus hat als erstes die Gestaltung übernommen, um auf die Kontroversen um den Geschichtsort hinzuweisen. Mitte Januar 2024 soll es einen Runden Tisch interessierter Initiativen geben, der sich einmal im Jahr auf eine Auswahl eingereichter Themenvorschläge für mögliche Gestaltungen verständigen soll. Nähere Informationen dazu gibt es von der SHGL:

Die inhaltliche und grafische Gestaltung des Schaufensters basiert auf dem Banner, das bei den Mahnwachen präsentiert wird (siehe 4.7.2023). Inzwischen hat am 17.11.2023 die 250ste Mahnwache stattgefunden. Herzlichen Glückwunsch!

27.09.2023: Auf einer Pressekonferenz wurde jetzt das erinnerungspolitische Konzept der Stiftung Hamburger Gedenk- und Lernorte (SHGL) offiziell vorgestellt. Dazu gibt es eine Presseerklärung der Kulturbehörde und einen Beitrag des NDR. Das Abendblatt berichtet auch ausführlich, leider hinter der Bezahlschranke. Das Konzept der SHGL macht noch einmal deutlich, dass Hamburg eine Vielzahl von Erinnerungsorten an die Verbrechen des Nationalsozialismus hat und dass diese auch weiterentwickelt werden sollen, dass aber weiterhin ein zentraler Ort im Zentrum der Stadt, der Täter, Opfer und Widerstand dokumentiert nicht vorgesehen ist. Der Geschichtsort in den Stadthöfen oder das zukünftige Dokumentationszentrum Hannoverscher Bahnhof am Lohsepark können dieses nicht leisten, auch wenn der Senator das anders sieht. Es sei daran erinnert, dass die VVN-BdA bereits im Sommer letzten Jahres einen eigenen Beitrag zu diesem Thema publiziert hat, der hier noch einmal verlinkt ist.

01.09.2023 Die Journalistin Magdalena Neubig hat sich im Geschichtsort umgesehen, mit Alyn Sisic (Stiftung Hamburger Gedenk- und Lernorte SHGL), Conny Kerth und Wolfgang Kopitzsch (beide Initiative Stadthaus) gesprochen und daraus einen sehr informativen Beitrag für den Deutschlandfunk (Kultur) gemacht. Dazu ein Kommentar von Ulrich Hentschel (Initiative Stadthaus): "Bemerkenswert finde ich die Behauptung aus der Kulturbehörde, dass das Kunstwerk Stigma von Quantum 'ermöglicht' worden sei. Wie das? 'Stigma' befindet sich im öffentlichen Raum, und da sollte der Eigentümer der Stadthöfe eigentlich nichts zu sagen haben. Zudem wurde bislang seitens der Behörde immer der Eindruck erweckt, dass die Finanzierung durch die Stadt erfolgt sei."

04.07.2023 Am 3. Juli 2023 wurde der Geschichtsort nach einer langen Umbauzeit wieder eröffnet. Hierüber berichten einige Hamburger Medien zum Teil frei zugänglich, zum Teil aber auch hinter einer Bezahlschranke.. Ab 4. Juli 2023 ist dieser Ort wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Hinweis: Im Beitrag des Hamburg-Journals (NDR) setzt der Text andere Akzente als der Filmbeitrag. Die Initiative Stadthaus war mit einem großen Banner vor Ort.

01.06.2023: Die Zusage der Stiftung, das linke Schaufenster inhaltlich und gestalterisch in die Hände der Opfer- und Verfolgtenorganisationen zu legen, erfuhr inzwischen einige Einschränkungen. In einem dreiseitigen Papier werden Leitlinien für die Organisation der Fenstergestaltung vorgelegt. So wird die SHGL im Sommer eine Reihe von Opfer- und Verfolgtenverbänden zu einem Runden Tisch einladen. Dieser soll an die Stelle der jetzigen Netzwerktreffen treten und wird von der SHGL geleitet. Hauptaufgabe dieses Runden Tisches soll es sein, jeweils für ein Jahr diejenigen Organisationen auszuwählen, die im Wechsel das Schaufenster gestalten möchten. Dieses sollen maximal vier pro Jahr sein. Der Vorschlag sieht weiter vor, dass die inhaltliche Gestaltung vorab vom Vorstand der Stiftung und der Leiterin des Geschichtsortes genehmigt werden muss. Darüber hinaus soll der Runde Tisch auch Vorschläge für Sonderausstellungen unterbreiten können. Eine ursprünglich formulierte Verschwiegenheitsklausel wurde im gemeinsamen Gespräch abgemildert und nur noch auf die Fälle beschränkt, bei denen ausdrücklich Verschwiegenheit vereinbart wird.

Die Initiative Stadthaus sieht diesen Vorschlag nach wie vor kritisch, da sich eine Reihe von Organisationen und Initiativen beteiligen könnten, die bisher gar nicht zum Stadthaus und seiner Geschichte aktiv geworden sind. Sollten sich sehr viele Organisationen beteiligen, wäre bei einem dreimonatigen Rhythmus jede Organisation vielleicht alle vier oder fünf Jahre einmal an der Reihe. Außerdem zeigen die "Leitlinien" der Stiftung, dass sie die inhaltliche Gestaltung des Fensters unter Kontrolle behalten will. Eine freie Gestaltung unter alleiniger Verantwortung der jeweiligen Aussteller wird nicht gewagt.

Weil die Initiative Stadthaus ein Interesse daran hat, die kritische Auseinandersetzung mit der Nachkriegsgeschichte und hier vor allem mit der Entstehungsgeschichte des Geschichtsortes nicht unter den Tisch fallen zu lassen, bietet das Fenster eine erste Möglichkeit, dieses Thema aus der Sicht der Initiative darzustellen. Dieser Themenbereich ist im Geschichtsort bisher praktisch nicht vorhanden, braucht aber auch langfristig einen festen Platz.

Außerdem wurde der einhellige Vorschlag aus dem Netzwerktreffen, eine Informations- und Hinweisstele auf dem Bürgersteig vor dem Geschichtsort aufzustellen, von der Stiftung wieder verworfen bzw. auf die Zuständigkeit des Bezirks Hamburg-Mitte verwiesen. Hier stehen möglicherweise Konflikte mit den Eigentümern der Stadthöfe an, die sich schon über die neuen Beschriftungen (Wordcloud) am Geschichtsort beschwert haben.

Inzwischen schreitet der Umbau des Geschichtsorts Stadthaus voran, ab dem 4. Juli sollen der Ort und die Ausstellung wieder uneingeschränkt zugänglich sein.

26.03.2023: Inzwischen haben die Umbauarbeiten am Geschichtsort begonnen, wie die Stiftung mitteilt. Neueröffnung soll Anfang Juli sein.

10.02.2023: In den vergangenen fünf Jahren haben Mitglieder der Initiative Stadthaus und der VVN-BdA über 200 Mahnwachen abgehalten. Aus diesem Anlass hat die Initiative Stadthaus eine Presseerklärung herausgegeben. Dieses war sogar dem Hamburger Abendblatt einen kleinen Artikel wert. Passend hierzu erreichte uns eine Mail aus dem Ausland, in der der Absender von den Erfahrungen seiner Mutter bei Verhören im Stadthaus und von seinen eigenen Erfahrung in der Nachkriegszeit berichtet. Wir veröffentlichen einen Auszug mit seiner freundlichen Genehmigung. Der Name des Autors ist dem Förderkreis bekannt.

30.01.2023: Bei Kälte und Wind folgten am 30.Januar etwa 90 Personen dem Aufruf der Initiative Stadthaus zum 90.Jahrestag der Machtübertragung an die Nationalsozialisten. Es sprachen Wolfgang Kopitzsch, Detlef Baade und Cornelia Kerth, moderiert von Ulrich Hentschel.

24.01.2023: Seit dem Herbst letzten Jahres gibt es eine Art Nachfolge des Stadthaus-Beirates, mit fast gleicher Besetzung, genannt "Netzwerk-Treffen". Bei Zusammenkünften in loser Reihenfolge soll dieses inoffizielle Gremium die Stiftung bei der Neugestaltung des "Geschichtsortes" beraten. Insgesamt hat es bisher drei Treffen gegeben, bei denen es vor allem um die Raumaufteilung und um Erklärtafeln für das Kunstwerk "stigma" ging. Zunächst hieß es immer aus der Kulturbehörde, dass es Erklärtafeln nicht geben werde, dann verwies die Stiftung auf den Bezirk Mitte als zuständiges Gremium. Im Januar dieses Jahres wurde dann immerhin eine kleine Bodenplatte zugestanden. Nachdem Peter Ulrich Meyer im Hamburger Abendblatt am 9.1.2022 mit den beiden Beiträgen "Stadthaus - die Narbe der NS-Verbrechen" und "Beschämend und skandalös" die Probleme des Geschichtsortes und des Kunstwerkes sehr deutlich auf den Punkt gebracht hatte (leider hinter der Bezahlschranke), gab die Kulturbehörde der Forderung nach Erklärtafeln zum Kunstwerk in Form von Stelen nach und rückte von der Bodenplatte ab, die wohl besonders eine Idee der beiden Schöpferinnen von "stigma" ist. Sie favorisieren sie nach wie vor und lehnen eine Stele beim Kunstwerk vehement ab. Als Kompromiss soll es stattdessen nun einen kleinen festen Aufsteller beim Kunstwerk und eine Stele beim Geschichtsort geben. Der Aufsteller wird knapp das Kunstwerk erklären und auf "missing icons" hinweisen, die Stele beim Geschichtsort auf die Bedeutung des Stadthauses als Zentrale des faschistischen Terrors und auf die Konflikte um die Entstehung dieses Ortes. Sie soll damit zugleich die Verbindung zwischen Geschichtsort und Kunstwerk herstellen, die durch die Verkleinerung und Verlegung von "stigma" räumlich verloren gegangen ist. Im Geschichtsort selbst soll die aktuelle Ausstellung räumlich und inhaltlich unverändert bleiben, obwohl es deutliche Forderungen nach einer Aktualisierung, Überarbeitung und Erweiterung um den Hamburger Widerstand gibt. Nach Aussagen der Stiftung fehlen dafür jedoch die personellen und finanziellen Mittel. Die frei gewordene Fläche der ehemaligen Buchhandlung soll teilweise als Empfangs-, Büro- und Veranstaltungsbereich (für ca. 50 Personen) genutzt werden, das ehemalige Café als Seminarraum (für ca. 25 Personen). Zwei Büroräume sind geplant, einer für die Mitarbeiterinnen der Stiftung in der ehemaligen Buchhandlung und ein kleines Büro für externes Personal. Dass mit der Begleitung von Veranstaltungen und der Aufsicht im laufenden Betrieb externe Personaldienstleister beauftragt werden, wird von Seiten der Stiftung damit begründet, dass dieses zuverlässiger und kostengünstiger sei. Es sei nicht möglich, dafür neue Stellen zu schaffen. Insgesamt konnten die Forderungen der Initiative Stadthaus bisher nur teilweise durchgesetzt werden. Einzig die Möglichkeit, eines der Schaufenster gestalterisch in die Hände der Verfolgtenorganisationen zu legen, wurde von Anfang an zugestanden.

05.01.2023: Die Initiative Stadthaus hat einen neuen Flyer. Außerdem ruft die Initiative zu einer Kundgebung vor dem Geschichtsort am 30. Januar 2023 um 16:00 Uhr auf.

09.12.2022: Auf die Forderung aus den Verfolgtenverbänden nach Erklärtafeln zum Kunstwerk "stigma" gibt es jetzt eine erste Reaktion aus der Kulturbehörde. Geplant ist nun, das Kunstwerk durch eine Bodenplatte zu ergänzen, mit einem äußert knappen Text. Die Verfolgtenverbände waren in diese Entscheidung wieder einmal nicht eingebunden. Auch dieses ist wieder nur eine halbherzige Maßnahme. Nach dem räumlichen Auseinanderreißen von "Geschichtsort" und Kunstwerk durch die Verlegung von "stigma" nach Süden wäre die Herstellung des Zusammenhangs durch entsprechende Erklärtafeln notwendig gewesen. Ursprünglich sollte das Kunstwerk die Funktion haben, den Geschichtsort mit den verschiedenen Eingängen zu den Stadthöfen zu verbinden. Der Beirat hatte ergänzend vorgeschlagen, die Eingänge dann auch mit entsprechenden Tafeln zu deren geschichtlicher Bedeutung zu versehen. Davon ist die jetzige Situation weit entfernt. Das Kunstwerk wurde deutlich kleiner und zeigt jetzt schon Verwitterungsspuren.

15.11.2022 Die SPD hat auf ihrem außerordentlichen Landesparteitag am 4. und 5. November 2022 in Hamburg einen bemerkenswerten Beschluss zur Erinnerungspolitik in Hamburg verabschiedet. Bemerkenswert daran ist, dass die Rolle der Verfolgtenverbände bei der Konzeption von Erinnerungsorten gestärkt werden soll und dass "in Zukunft keine Erinnerungsorte an Investoren verkauft und diese mit der Gestaltung der Erinnerungsorte beauftragt werden" sollen. Es ist gut vorstellbar, dass dieser Beschluss nicht in allen Punkten die volle Unterstützung des Kultursenators hat. Und es drängt sich der Eindruck auf, dass die öffentliche Auseinandersetzung um den "Geschichtsort" innerhalb der SPD inzwischen Wirkung gezeigt hat.

25.10.2022 Inzwischen ist der Vertrag zwischen der Kulturbehörde (BKM), der Stiftung (SHGL) und den ärztlichen Versorgungswerken zur Finanzierung und zum Betrieb des "Geschichtsortes" öffentlich zugänglich:

20.10.2022: Die Insolvenz der Buchhandlung hat einen neuen Vertrag zwischen der BKM und den Eigentümern der Stadthöfe notwendig gemacht. Dass die Vertragsverhandlungen (trotz Zusicherung) wieder ohne Einbeziehung der in Hamburg maßgeblichen Opfer- und Verfolgtenverbände stattgefunden haben, ist respektlos. Unverständlich ist auch, dass die BKM im neuen Vertrag die Eigentümer aus ihrer vertraglichen Verpflichtung zur Finanzierung der Einrichtung und des Betriebs des Geschichtsortes entlässt und keine unbegrenzte Laufzeit ausgehandelt hat. Es bleibt also ein Provisorium, bis eine der historischen Bedeutung dieses Ortes angemessene Lösung gefunden ist, denn die jetzt zur Verfügung stehende Fläche (ca. 300 qm) entspricht immer noch nicht den im Kaufvertrag von 2009 zugesicherten 750 Quadratmetern. Eine angemessene Lösung wäre zum Beispiel ein Neubau auf dem Bürgermeister Petersen Platz unter Einbeziehung des ehemaligen Polizei-Führungsbunkers. Trotz dieser Voraussetzungen ist es für die Initiative Stadthaus sinnvoll, sich an der Neugestaltung des Geschichtsortes zu beteiligen, dabei sollten aber unbedingt die folgenden Anforderungen erfüllt werden:

1. Die Geschichte der Polizei im Dritten Reich, einschließlich ihrer Vor- und Nachgeschichte, ist für den norddeutschen Raum (Wehrkreis X) darzustellen, dies gilt für alle Dienstzweige der Polizei. Dabei sind insbesondere auch die Einsätze in den besetzten Gebieten (seit 1938) und die Beteiligung an den Massenmorden (Holocaust, „Bandenbekämpfung“, Fronteinsätze) umfassend zu berücksichtigen.

2. Die Trennung in „Täter und Opferorte“ ist falsch und wird entschieden abgelehnt! Sie wird dem Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Erinnerungskultur in keiner Weise gerecht. Der Hamburger Widerstand muss in angemessener Form im Rahmen der Dauerausstellung dargestellt werden.

3. Die Ausstellung muss thematisch um die Nachkriegszeit erweitert werden, mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Auseinandersetzungen seit 2019.

4. Es muss ein überzeugendes Raumkonzept erarbeitet werden, das deutlich macht, wie die verschiedenen Funktionen (Lernort, Veranstaltungsort, Erinnerungsort usw.) räumlich realisiert werden sollen.

5. Das Kunstwerk Stigma muss durch erklärende Tafeln im öffentlichen Raum ergänzt werden, da durch die Verlegung keine unmittelbare Nähe zum Geschichtsort mehr besteht.

6. Ein Schaufenster des Geschichtsortes an der Stadthausbrücke wird den Opfer- und Verfolgtenverbänden zur freien Gestaltung zu Verfügung gestellt.

7. Schließlich muss geklärt werden, warum mit der Begleitung von Veranstaltungen, der „Aufsicht“ usw. eine externe Firma beauftragt werden soll.

21.09.2022 Die Regierungsfraktionen SPD und Bündnis90/Die Grünen haben einen Antrag zur zukünftigen Finanzierung und Ausgestaltung des "Geschichtsortes" in die Bürgerschaft eingebracht. Dieser Antrag wurde mehrheitlich verabschiedet, gleichzeitig soll das Thema auch noch einmal im Januar im Kulturausschuss auf die Tagesordnung gesetzt werden.

01.08.2022: Die Arbeitsgruppe Erinnerungspolitik innerhalb der VVN-BdA hat eine kostenlose Broschüre unter dem Titel "Erinnern für die Zukunft - Ein Beitrag zur erinnerungspolitischen Diskussion in Hamburg" herausgebracht. Sie wurde an viele maßgebliche Institutionen und politische Entscheidungsträger*innen in Hamburg verschickt. Sie kann darüber hinaus kostenlos im Hamburger Landesbüro der VVN-BdA abgeholt oder gegen eine Versandgebühr von 2 Euro dort bestellt werden. Sie steht auch hier zum Download bereit:

21.06.2022: Wie die MOPO berichtet, wurde das Kunstwerk "stigma" jetzt fertig und durch den Kultursenator vor ausgewählten Medienvertreter:innen vorgestellt. Die Initiative Stadthaus oder die Beiratsmitglieder wurden, wie schon im Oktober 2021 bei dem offiziellen Beginn der Arbeiten, nicht eingeladen. Im Mopo-Artikel werden die beiden Künstlerinnen zitiert: "Alle Passantinnen und Passanten, die das Bodenrelief betreten, geraten ganz unmittelbar ins Nachdenken über den Sinn oder Unsinn der Bruchspur. Und sie stellen Fragen.” Und wer beantwortet diese Fragen? Erklärende Tafeln wird es im öffentlichen Raum nicht geben und der räumliche Zusammenhang zum "Geschichtsort" besteht kaum noch, da das Kunstwerk verkürzt und deutlich weiter nach Süden verlegt wurde. Damit ist von der ursprünglichen Intention nicht mehr viel übrig und für die meisten Passant:innen wird es kaum mehr als eine lustige Bodendekoration sein, denn selbsterklärend ist es nicht.

10.05,2022: Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird zwischen der Kulturbehörde/Stiftung und den Eigentümern der Stadthöfe (Ärztliche Versorgungswerke) zum Weiterbetrieb des „Geschichtsortes“ über einen neuen Vertrag verhandelt. Die Schlüsselgewalt besitzt im Moment der Insolvenzverwalter der Buchhandlung, daher tut sich vor Ort nichts und es ist auch nichts zugänglich. Wie lange dieser Zustand noch anhalten soll, kann niemand sagen. Die Demonstration am 8.Mai zum Tag der Befreiung vom Faschismus führte auf dem Weg vom Lohsepark zum Rathausmarkt auch an den Stadthöfen vorbei.

Auch das ins Stocken geratene und flächenmäßig stark reduzierte Kunstwerk „Stigma“ kommt momentan nicht voran, wohl weil die nächtlichen Temperaturen noch zu niedrig sind. Die vom Beirat geforderten Erklärtafeln zum Kunstwerk im öffentlichen Raum wird es nicht geben. Dafür stehen dort deutlich sichtbar nun zwei Werbestelen des in die ehemalige Meldehalle/Wagenhalle eingezogenen Designmöbelgeschäftes CLIC. Unter anderem vor diesem Geschäft sollte das Kunstwerk „Stigma“ ursprünglich seinen Platz finden. Auch ist schon lange keine Rede mehr von dem Monitor im Fenster des Geschichtsortes, auf dem die Aufreißaktion der beiden Künstlerinnen in Endlosschleife gezeigt werden sollte. Obwohl noch gar nicht realisiert, wird im Jahresbericht der Stiftung Gedenkstätten dieses arg reduzierte, nicht erklärte und nach Süden verlegte Kunstwerk bereits als großer Erfolg auch des Beirates dargestellt.

Zu dem ZEIT-Artikel vom 27.01.2022 gibt es eine umfassende Stellungnahme von Uli Hentschel:

  • Stellungnahme von Uli Hentschel zum ZEIT-Artikel vom 27.01.2022

  • 22.03.2022: Peter Ulrich Meyer, Ressortchef für Landespolitik beim Hamburger Abendblatt, berichtet unter der sehr treffenden Überschrift "Ist der Stadt Erinnerung an NS-Zeit zu teuer?" über die Kundgebung der Initiative am Freitag und über den erinnerungspolitischen Umgang Hamburgs mit den Stätten von Verfolgung und Widerstand in Hamburg, hier besonders über das Stadthaus und das Konzentrationslager Fuhlsbüttel. Auch NDR 90,3 berichtet mit einem kurzen Interview mit Uli Hentschel direkt vor Ort. Die Musik im Hintergrund kommt von Tuten und Blasen.

22.03.2022: Drei Redemanuskripte der Kundgebung am 18.03.2022:

18.03.2022: Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen versammelten sich etwa 150 Antifaschistinnen und Antifaschisten vor dem geschlossenen Geschichtsort mit leergeräumter Buchandlung, um wieder einmal für ein angemessenes und würdiges Gedenken an diesem historischen Ort zu demonstrieren. Den musikalischen Rahmen bildete "Tuten und Blasen" und die Redebeiträge moderierte Uli Hentschel. Zu Beginn verlas Wolfgang Kopitzsch, Bundesvositzender der AvS, die Grußadresse der Präsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme, Dr. Martine Letterie, die bedauerte, persönlich ncht dabei sein zu können. Danach verurteilte er in einer sehr engagierten Rede die willkürliche Trennung von " Täterort" und "Opferort", wie sie der Kultursenator vertritt und verdeutlichte an vielen institutionellen Beispielen die Bedeutung gerade der Innenstadt Hamburgs für die Verfolgung durch die NS-Polizeibehörden und die NS-Justiz und für den Widerstand dagegen. Deshalb sei es unbedingt notwendig, hier einen zentralen Gedenk- und Lernort zuschaffen, der das NS-Terrorregime und den Widerstand dagegen umfassend dokumentiere. Detlef Baade, Sohn des Widerstandskämpfers Herbert Baade, schilderte eindrucksvoll die vielen Verhaftungen, Verhöre und Folterungen, denen sein Vater im Stadthaus ausgesetzt war und denen er tapfer Widerstand leistete. Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA ging in ihrem Beitrag vor allem auf die Möglichkeiten ein, die sich jetzt durch das Scheitern des "Dreiklangs" ergeben. Jetzt könne an diesem Ort ein Lernort verwirklicht werden, für einen zentralen Dokumentationsort zu Terror und Widerstand sei der Platz allerdings immer noch nicht ausreichend. Dafür sei ein Neubau auf dem Bürgermeister-Petersen-Platz über dem ehemaligen Polizei-Führungsbunker und direkt gegenüber dem Görtz'schen Palais notwendig. Sie appellierte an die jetzigen Eigentümer der Stadthöfe, die drei öffentlich-rechtlichen ärztlichen Versorgungswerke und an die politisch Verantwortlichen in Senat und Bürgerschaft, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und sich endlich ebenfalls dafür einzusetzen. Carola Hoffenreich, die sich mit anderen Mitstreiter*innen aus der ÖTV (heute ver.di) Ende der siebziger Jahre für eine Gedenktafel eingesetzt hatte, die 1981 tatsächlich am Eingang Stadthausbrücke 8 angebracht wurde, ging umfangreich auf die Widerstände ein, mit denen die Erinnerungspolitik in Hamburg seit dem Ende des Krieges zu kämpfen hatte. Am Ende forderte Uli Hentschel die Kundgebungsteilnehmer*innen dazu auf, sich den Forderungen der Initiative Stadthaus anzuschließen und sich nicht durch finanzielle Argumente davon abbringen zu lassen. Hamburg habe genug Geld, um die in den Beiträgen genannten Forderungen zu erfüllen.

Weitere Fotos von der Kundgebung am 18. März auf der Fotoseite:

18.03.2022 Auch die TAZ und die Mopo weisen auf die Kundgebung hin:

03.03.2022: Am 02. März fand auf Einladung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (SHGL) noch einmal ein Treffen des inzwischen aufgelösten Beirates statt, auf dem gemeinsam überlegt wurde, wie die nun frei werdende Fläche ausgestaltet werden könnte. Fast alle waren sich einig, dass auch die nun frei gewordene Fläche nicht ausreichen wird, um dort einen Gedenk- und Lernort zu NS-Terror und Widerstand in Hamburg zu realisieren. Es soll daher in erster Linie an die Täter erinnert werden, an die Opfer und den Widerstand kann dann in ferner Zukunft in Fuhlsbüttel erinnert werden. Bis dahin soll der Widerstand im „Geschichtsort“ über Sonderausstellungen thematisiert werden. Die Idee, auf dem Bürgermeister-Petersen-Platz, direkt gegenüber vom Görtz’schen Palais und über dem ehemaligen Polizei-Führungsbunker ein neues Gebäude zu errichten, wurde zwar in die Versammlung eingebracht, wurde aber nicht weiter aufgegriffen. Insgesamt also nichts Neues.

28.02.2022: Um den Forderungen der Initiative Stadthaus zur neuen Situation Nachdruck zu verleihen, ruft sie für den 18. März 2022, 16:00, zu einer Kundgebung auf. Alle Einzelheiten im Flyer:

09.02.2022: Beitrag im Hamburg Journal:

04.02.2022: Mehrere Hamburger Medien berichten über die aktuelle Stunde in der Bürgerschaft zu dem von der Linken beantragten Thema "Neustart der Erinnerungskultur". Hamburger Abendblatt und TAZ berichten sehr ausführlich und informativ, das Abendblatt wie immer hinter der Bezahlschranke. Außerdem kann man die Debatte in der Mediathek der Bürgerschaft nachverfolgen. Der Kultursenator hält an seiner schon im Beirat gemachten Unterscheidung zwischen "Täterort" und "Opferort" fest, ebenso die SPD und die Grünen. "Täterort" wäre demnach das Stadthaus und "Opferort" das KZ-Fuhlsbüttel. Eine solche Auftrennung ist problematisch, denn Täter und Opfer gehören untrennbar zusammen. In der Praxis würde das bedeuten, dass Besucher*innen des Gedenkortes in den Stadthöfen dann auf Fuhlsbüttel verwiesen werden, wenn sie etwas über die Opfer erfahren wollen und umgekehrt. Das Erinnern an die Täter soll im Zentrum der Stadt bleiben und das Erinnern an die Opfer nach Fuhlsbüttel ausgelagert werden. Die Vermutung liegt nahe, dass hierbei haushaltspolitische Überlegungen eine wesentliche Rolle spielen.

03.02.2022: Zur gestrigen Diskussion in der Bürgerschaft und zu den dort geäußerten Absichtserklärungen geben die beiden Verfolgtenverbände VVN-BdA und AvS eine gemeinsame Erklärung heraus:

02.02.2022: Die Linksfraktion hat für die aktuelle Stunde der heutigen Bürgerschaftssitzung folgende Debatte angemeldet: "Neustart der Erinnerungskultur im Stadthaus: Hamburg braucht einen zentralen und unübersehbaren Gedenk- und Lernort für die Verbrechen des Nationalsozialismus, für die Opfer und den Widerstand". Hierzu gibt die Initiative Gedenkort Stadthaus eine Erklärung ab.

28.01.2022: Heute berichtet eine Reihe von Hamburger Medien über das Ende des Lesesaals. Dabei sticht in seiner Einseitigkeit der Beitrag von Marc Widmann in der ZEIT hervor. Mit großem Bedauern und großem Mitgefühl betrauert er das Aus der Buchhandlung und des Cafés. Nicht nur die wirtschaftliche Lage, die Corona-Pandemie, sondern auch die dauernden Proteste und die Bedrohung durch die Mahnwachen hätten Frau Krawehl zermürbt. Dazu ist anzumerken:

1. Es ging bei allen Protesten gegen den "Dreiklang" von Buchhandlung, Café und Gedenkort nie um Frau Krawehl. Um ein Gefühl der Bedrohung nicht aufkommen zu lassen, fanden die Mahnwachen niemals vor dem Lesesaal statt, sondern immer vor dem Turmhaus an der Ecke Neuer Wall/Stadthausbrücke. Örtlicher Schwerpunkt auch von größeren Kundgebungen war immer das Turmhaus.

2. Die Stadthaus-Initiative hat sich immer von Pöbeleien oder unsachlichen Angriffen gegenüber Frau Krawehl distanziert und hat sich niemals daran beteiligt. Es ging immer um die erinnerungspolitische Verantwortung der Stadt und um die Investoren, die unserer Auffassung nach ihre Kaufvertragspflichten mit dem "Dreiklang" nicht erfüllen.

3. Dass das "Dreiklang"-Konzept auf Dauer nicht funktionieren würde, hat die Stadthaus-Initiative von Anfang an gesagt und immer wieder darauf hingewiesen. Das hat auch der Beirat immer wieder getan. Deshalb sollte es niemanden überraschen, dass dieses Konzept jetzt gescheitert ist.

4. In dem Artikel wird der Eindruck erweckt, dass die Stadthaus-Ini extra die NS-Vergangenheit der Großmutter von Frau Krawehl ausgegraben hätte, um ihren Ruf zu beschädigen. Was der Artikel verschweigt ist, dass Frau Krawehl vorher öffentlich behauptet hatte, dass ihre Oma eine Gestapo-Verfolgte gewesen und mehrmals ins Stadthaus zum Verhör vorgeladen worden sei. Diese Behauptung war der Anlass für die Recherchen. Obwohl sie möglicherweise von der NSDAP-Mitgliedschaft ihrer Großmutter nichts gewusst hat, hätte sie ihre Behauptung niemals aufstellen dürfen. Durch die Darstellung im Artikel entsteht jetzt der Eindruck, als würden wir Frau Krawehl die Vergangenheit ihrer Großmutter zur Last legen. Das stimmt nicht. Zu einem guten journalistischen Beitrag hätte gehört, dass Herr Widmann sich auch einmal mit Vertreterinnen und Vertretern der erinnerungspolitisch aktiven Organisationen in Verbindung gesetzt hätte.

Auch das Hamburger Abendblatt und die Hamburger Morgenpost berichten. Beide aber hinter einer Bezahlschranke.

27.01.2022: Die Initiative Gedenkort Stadthaus hat eine Pressemitteilung zur Insolvenz des Lesesaals herausgegeben:

"Gedenk- und Lernort jetzt!

Die Buchhandlung »Lesesaal« an der Stadthausbrücke wird heute aller Voraussicht nach Insolvenz anmelden, so entnehmen wir es der Presse. Damit ist ein Konzept gescheitert, mit dem sich der Investor der „Stadthöfe“ seiner im Kaufvertrag festgelegten Verpflichtung, im neuen Konsumtempel in der ehemaligen Zentrale des Nazi-Terrors im Norden auf wenigstens 750 qm einen Gedenk- und Lernort „auf seine Kosten zu realisieren sowie dauerhaft den Betrieb und die öffentliche Zugänglichkeit sicherzustellen“, billig entledigen wollte. Dieses Konzept – Gedenkort als „Dreiklang aus Buchhandlung, Café und Ausstellung“ – wurde bei Bekanntwerden 2018 auch von der Kulturbehörde als „innovativ“ verkauft. Ob die Kulturbehörde über die aktuelle Entwicklung informiert war, ob es von Seiten der Investoren ein neues Konzept gibt, wissen wir nicht. Wir meinen, das Ende des „Dreiklangs“ muss der Anfang für die Umsetzung der vertraglichen Verpflichtung sein!Angehörige von Menschen, die zwischen 1933 und 1945 im Stadthaus schwer gefoltert oder gar ermordet worden waren, und Verfolgtenorganisationen haben von Anfang an gegen diese zynische Kombination von Erinnerung „light“, Kommerz und Plausch protestiert. Bis heute fordert die Initiative Stadthaus die Erfüllung des Vertrags mit wöchentlichen Mahnwachen am Ort sämtlicher Nazi-Verbrechen: Terror, Deportation, Vernichtungskrieg, Zwangsarbeit."

27.01.2022: Newsletter Elbvertiefung der ZEIT vom 27.1.2022: "Die Buchhandlung »Lesesaal« an der Stadthausbrücke wird heute aller Voraussicht nach Insolvenz anmelden. Schon vor der Pandemie habe es in den Stadthöfen an Laufkundschaft gefehlt, sagt die Inhaberin Stephanie Krawehl. Und viele Menschen aus den umliegenden Büros arbeiten inzwischen zu Hause, die Buchhandlung samt Café trage sich finanziell einfach nicht mehr. »Mir ist zum Heulen zumute«, sagt Krawehl. Die Insolvenz stellt nicht nur die Eigentümer, die Ärzteversorgung Niedersachsen, vor Probleme, sondern auch die Stadt. Gleich neben den Bücherregalen befindet sich auf derselben Fläche der »Geschichtsort Stadthaus«. Eine Ausstellung erinnert hier an die Rolle des Gebäudes als eine Art Terrorzentrale in der NS-Zeit. Damals war hier unter anderem das Gestapo-Hauptquartier, Menschen wurden brutal verhört und zu Tode gefoltert. Dank Krawehls Geschäft ist der Gedenkort bisher viele Stunden täglich öffentlich zugänglich. Wie es nun damit weitergeht, ist noch unklar. Im Kaufvertrag des Gebäudes wurde der Eigentümer dazu verpflichtet, den Gedenkort »auf seine Kosten zu realisieren sowie dauerhaft den Betrieb und die öffentliche Zugänglichkeit sicherzustellen«". Olaf Wunder berichtet in der Hamburger Morgenpost ausführlich:

17.01.2022 Der lange Atem und die viele Arbeit haben sich gelohnt. Heute ist ein Tag, den man getrost "historisch" nennen kann: das Dokumentationszentrum Hannoverscher Bahnhof bekommt einen Solitärbau, so wie alle Opferverbände es von Anfang an angestrebt hatten. Berichte vom 17.1.2022, bis 20 Uhr:

  • NDR Hamburg Journal

  • SAT1 regional

  • Presseerklärung der Kulturbehörde

  • Schweriner Volkszeitung

  • 25.11.2021: Einen Monat nach Fertigstellung wurde der Abschlussbericht des Beirates jetzt vom Beirats-Moderator, Hans-Peter Strenge, an Kultursenator Dr. Carsten Brosda übergeben, der ihn mit den Worten entgegennahm: "Ich danke auch dem Eigentümer und allen weiteren Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass wir zusätzliche Formate des Gedenkens, wie das Kunstwerk Stigma umsetzen können. Wir konnten nicht alle Ideen verwirklichen..." Wieso dankt er dem Investor Quantum? Wofür? Wieso konnten w i r nicht alle Ideen umsetzen? Wer hat das denn verhindert? Eine Unterstützung von Senat, Kulturbehörde oder Kultursenator haben wir jedenfalls nicht erhalten - im Gegenteil. Und Quantum hat mit dem "Dreiklang" von Café, Buchhandlung und Gedenkecke seine Kaufvertragspflichten nicht erfüllt und Kultursenator, Senat und Bürgerschaftsmehrheit haben das akzeptiert. Da ist ein Dank völlig unangebracht und ein "w i r" auch.

    Am Freitag, den 29. Oktober 19 Uhr fand im FORUM der Apostelkirche in Eimsbüttel eine Veranstaltung zum Thema „Profit versus Gedenken“ statt. Eingeladen hatte die Initiative Stadthaus, mit dem Ziel, über die in Hamburg übliche Praxis der Privatisierung des Gedenkens zu diskutieren. Gekommen waren ca. vierzig erinnerungspolitisch Interessierte. Auf Grund der Corona-Auflagen war die Zahl der Besucher*innen begrenzt, eine Reihe von Anmeldungen konnten bedauerlicherweise nicht mehr angenommen werden. Wolfgang Kopitzsch, Bundesvorsitzender des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) ging ausführlich auf die Auseinandersetzungen um das Stadthaus ein, als Musterbeispiel für eine gescheiterte Privatisierung des Gedenkens. Außerdem erwähnte er den Gedenkort Bullenhuser Damm, bei dem eine sehr enge umgebende industrielle Bebauung droht. Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Antifaschistinnen (VVN-BdA) e. V. schilderte den Konflikt um das Dokumentationshaus am Hannoverschen Bahnhof, bei dem mit der Firma Wintershall/DEA eine NS-Täterfirma in demselben Gebäude wie das Dokumentationszentrum ihren Firmensitz haben wird. Miriam Rürup, Historikerin, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam und Professorin an der Universität Potsdam, referierte über die denkmalgeschützten Überreste der weltweit ersten, eigens errichteten Synagoge des Reformjudentums, in der Hamburger Neustadt. Die Stadt beabsichtige, diesen erst vor kurzem erworbenen Ort an einen privaten Investor zu verkaufen, um die historische Bausubstanz in ein privat finanziertes, hochpreisiges Wohngebäude zu integrieren. Ulrich Hentschel, Pastor im Ruhestand und ehemaliger Studienleiter an der Evangelischen Akademie der Nordkirche, moderierte die Veranstaltung, sprach in einem eigenen Redebeitrag aber auch allgemein über seinen Eindruck der Stagnation, dass in der immer wieder behaupteten win-win-Situation von Public Private Partnership-Entscheidungen nur die Gewinne der Investoren sprudeln. In der anschließenden Diskussion kamen weitere erinnerungspolitische Vorhaben zur Sprache, bei denen ein ähnliches Muster zu erwarten sei. Als Beispiele nannten Vertreter der Initiative Dessauer Ufer das Lagerhaus G im Hafen und der Willi-Bredel-Gesellschaft das zukünftige "Quartier Santa Fu" in Fuhlsbüttel. Beide Initiativen beschäftigen sich intensiv mit Zwangsarbeit während der NS-Herrschaft. Hier müsse man aufpassen, dass nicht ebenfalls historisch bedeutsame Orte privaten Investoren überlassen werden. Außerdem wurde auf die Gefahr hingewiesen, dass die verschiedenen erinnerungspolitischen Initiativen gegeneinander ausgespielt werden. Ein Fazit dieser Veranstaltung war, dass in Hamburg erinnerungspolitische Fortschritte nur mit Druck und gemeinsamen Aktivitäten ereicht werden können. Daher wies Cornelia Kerth am Ende noch auf die Vernetzungstreffen der verschiedenen Initiativen hin und auf die für das Frühjahr nächsten Jahres geplante Konferenz „Was ist würdevolles Gedenken?“.

26.10.2021: Nach einem längeren Abstimmungsprozess wurde jetzt die Endfassung des Abschlussberichts des Beirates fertiggestellt. Außerdem gibt es eine mit dem Beirat abgestimmte Chronologie der Beiratsarbeit.

12.10.2021: Die Initiative Gedenkort Stadthaus lädt zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein: Profit versus Gedenken - Eine erinnerungspolitische Intervention im FORUM der Apostelkirche Eimsbüttel. Mit Beiträgen von Ulrich Hentschel • Wolfgang Kopitzsch • Miriam Rürup • Arnold Weiß | anschließend Diskussion. Moderation: Siri Keil. Ort und Zeit: Freitag, 29. Oktober | 19 Uhr | Bei der Apostelkirche 2, 20257 Hamburg. Es gilt die Corona-Regel 3G | Wir bitten um Anmeldung unter: stadthaus-initiative-hh@posteo.de

05.10.2021: Gestern wurde vom Kultursenator Dr. Carsten Brosda zusammen mit den beiden Künstlerinnen Ute Vorkoeper und Andrea Knobloch vor geladener Presse der offizielle Start der Kunstwerksrealisierung an der Stadthausbrücke bekannt gegeben. Die Einladung erfolgte sehr kurzfristig und auch die Mitglieder des inzwischen aufgelösten Beirats erfuhren erst aus zweiter Hand von diesem Termin. Das möglicherweise dahinter steckende Ziel, mögliche Proteste gegen die Erinnerungspolitik des Senats vor Ort zu vermeiden, wurde jedoch nicht erreicht, denn es fanden sich doch einige kritische Beobachter*innen ein, die auch entsprechende Fragen an den Kultursenator stellten. Entgegen der ursprünglichen Planung und Entscheidung des Preisgerichts wurde der als "stigma" bezeichnete "große Stolperstein" nach Süden verlegt und deutlich verkürzt. Es soll jetzt zwischen der Brücke über den Bleichenfleet bis kurz hinter das Eckhaus (Rotunde) realisiert werden, also nicht bis zum Görtz'schen Palais, sondern nur bis zum Beginn des "business improvement districts" (BID) Große Bleichen. Die Frage nach den vom Preisgericht und dem Beirat geforderten Erklärtafeln beantwortete der Senator dahingehend, dass Erklärungen zum Kunstwerk im Geschichtsort einsehbar seien. Also nicht im öffentlichen Raum. Da das Kunstwerk nicht selbsterklärend ist, wird die Zukunft dann zeigen, ob es seine Funktion als „großer Stolperstein“ und als Anstoß zum Gedenken an die Gräueltaten, die im Stadthaus begangen wurden, erfüllt oder für die durch die Stadthöfe Flanierenden nur eine interessante Fußwegdekoration darstellt. Auf Nachfrage wiederholte der Senator seine Auffassung, dass Quantum mit der jetzigen Lösung nicht gegen die Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag verstoße, das hätten Juristen geprüft. Wie das sein kann, bleibt angesichts des fehlenden vertraglich zugesicherten Lernorts und angesichts der verbliebenen 50 Quadratmeter Ausstellungsfläche an Stelle der vertraglich zugesicherten 750 Quadratmeter das Geheimnis des Kultursenators und seiner Hausjuristen.

Das Hamburg-Journal des NDR berichtete kurz über die Veranstaltung, ebenso die TAZ, Mopo und Hamburger Abendblatt.

25.07.2021 Der NDR berichtet über das Ohlsdorfer Friedensfest:

10.07.2021: Esther Bejerano, eine der letzten Überlebenden der NS-Vernichtungslager ist tot. Sie starb in den frühen Morgenstunden des 10.07.2021. Sie hat uns immer im Kampf um ein angemessenes und würdiges Gedenken im Stadthaus unterstützt. Wir trauern um sie.

23.06.2021: Der von der Kulturbehörde im Frühjahr 2018 als Reaktion auf die öffentliche Diskussion einberufene Stadthaus-Beirat hat sich am 22.06.2021 nach insgesamt 21 Sitzungen selbst aufgelöst. Dieses geschah nach Auffassung der meisten Beiratsmitglieder nicht, weil die Aufgaben erfüllt seien, sondern weil in der aktuellen Situation keine Perspektive mehr gesehen wird, die aus dem Beirat heraus gemachten Vorschläge noch zu realisieren. Die Widerstände von Kulturbehörde, Senat, Bürgerschaftsmehrheit und Projektentwickler Quantum sind einfach zu groß. Es gab in der letzten Beiratssitzung am 22. Juni Entwürfe für eine Abschlusserklärung für Senat und Bürgerschaft, sie sind aber noch in der Abstimmung. Beabsichtigt ist auch, eine Presseerklärung herauszugeben. Rechtzeitig zur Auflösung des Beirats hat die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (SHGL) einen sehr umfassenden, informativen und ansprechend gestalteten Ausstellungskatalog herausgebracht, in dem jedoch die aktuellen Auseinandersetzungen um den "Geschichtsort" nur mit wenigen dürren Worten erwähnt werden. Er ist für 20,00 Euro über die Stiftung oder über den Buchhandel erhältlich. Aus diesem Anlass sprach die TAZ mit Herbert Diercks, einem der drei Autorinnen und Autoren.

23.06.2021 Zur Entwicklung am Hannoverschen Bahnhof gibt es eine neue Erklärung des Auschwitz-Komitees:

08.06.2021 Im Tagesspiegel erschienen zwei interessante und beachtenswerte Beiträge zur Erinnerungskultur in Deutschland:

28.05.2021 Seit dem Erscheinen der Stadthaus-Broschüre der Initiative Stadthaus sind inzwischen mehr als eineinhalb Jahre vergangen. Es gilt, die aktuelle Geschichte der Auseinandersetzungen um ein angemessenes Gedenken in den Stadthöfen fortzuschreiben, auch wenn es keine Erfolgsgeschichte ist. Der Umgang der Stadt Hamburg mit ihrem erinnerungspolitischen Erbe ist nach wie vor in vielen Bereichen hoch problematisch. Das Muster, die Erinnerung im öffentlichen Raum zu privatisieren und mit kommerziellen Interessen zu verbinden, ist nicht nur in den Stadthöfen gescheitert, es wiederholt sich jetzt auch beim denk.mal Hannoverscher Bahnhof (DEA/Wintershall), beim "Quartier Santa Fu" und beim Gedenkort Bullenhuser Damm mit Gewerbeansiedlung in unmittelbarer Nähe.

28.04.2021 Wir gratulieren der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Antifaschistinnen (VVN-BdA) zur Wiedererlangung der Gemeinnützigkeit. Die VVN-BdA ist eine maßgebliche Mitgliedsorganisation der Initiative Gedenkort Stadthaus.

10.03.2021 Beitrag von Cornelia Kerth, Bundesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, kurz VVN-BdA zur Erinnerungspolitik in Deutschland und speziell auch in Hamburg. Anlass ihres Beitrags ist die aktuelle Diskussion um die zukünftige unmittelbare Nachbarschaft des Gedenkortes Hannoverscher Bahnhof und der Firma Wintershall/DEA am Lohsepark in Hamburg.

09.02.2021 Durch verschiedene Medienberichte wurde jetzt bekannt, dass in dem selben Gebäude, in dem das Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof zukünftig seinen Platz haben soll, auch das Unternehmen Wintershall/DEA einziehen wird. Das Auschwitz-Komitee urteilt: „Nach dem anhaltenden Skandal um die ehemalige Hamburger Gestapo-Zentrale Stadthaus hier nun der nächste Skandal geschichtsvergessener Stadtpolitik: Die Hamburger Dokumentationsstätte für die Opfer der Shoah wird sich in einem Gebäude befinden, in dem eine NS-Täterfirma ihren Firmensitz haben wird, die eine Tochterfirma des IG-Farben-Nachfolgekonzerns BASF ist“. Das Muster ist das gleiche wie beim Stadthaus: Senat und Kulturbehörde nehmen ihre Kontrollmöglichkeiten nicht wahr und verlassen sich blind auf die Investoren. Hinterher lässt sich das dann nicht mehr korrigieren oder man will es auch gar nicht. Die Kulturbehörde hat die unzulänglichen Verhältnisse im "Geschichtsort" an der Stadthausbrücke immer wieder u.a. damit gerechtfertigt, dass für vertiefende Informationen zukünftig das Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof am Lohse Park zur Verfügung stehen soll.

26.11.2020 Die Fraktion Die Linke in der Bürgerschaft hat zum Kunstwerk Stigma eine Schriftliche Kleine Anfrage (SKA) an den Senat gestellt. Die Fragen sind sehr konkret, die Antworten dafür umso allgemeiner. Angeblich sei noch nichts entschieden und das Prüfverfahren laufe noch.

16.11.2020 Nach Koalitionsvertrag, Vermietungen in den Stadthöfen, Stellungnahmen des Kultursenators und der 19. (virtuellen) Beiratssitzung ist es angebracht, festzuhalten, wo wir als Initiative momentan stehen und welche Perspektiven sich uns noch bieten. Hierzu ein Beitrag.

15.11.2020 Die Stiftung Gedenkstätten und Lernorte hat einen Film zur Geschichte des Stadthauses produziert. Leider werden die aktuellen Auseinandersetzungen um diesen Ort mit keinem Wort erwähnt. Über weite Strecken ist dieses ein Werbefilm für den "Geschichtsort" mit lobenden Hinweisen auf Buchhandlung und Café. Schade.

28.10.2020 Die Initiative Stadthaus hat eine Erklärung zur Vermietung der Meldehalle/Wagenhalle veröffentlicht. Nach Informationen von Frank Schmidt, Vorstand der Projektentwicklungsfirma Quantum, sind nun 92 % der Flächen in den Stadthöfen vermietet. Zur Erinnerung: 2009 hatte die Stadt Hamburg den größten Teil der heutigen Stadthöfe für 54 Mio. Euro an Quantum verkauft, unter der Bedingung, dass dort in angemessener Form an die Geschichte des Stadthauses als Polizei- und Gestapo-Zentrale während des Faschismus gedacht und erinnert wird. Quantum wiederum verkaufte die Stadthöfe vier Jahre später für 218 Mio. an ein Konsortium der ärztlichen Versorgungswerke Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, behielt aber gleichzeitig die Aufgabe, das ganze Ensemble der Stadthöfe zu sanieren und zu vermieten. Die Verpflichtung aus dem Kaufvertrag sieht Quantum bis heute dadurch erfüllt, dass 2/3 der für den Gedenkort vorgesehenen Fläche an eine Buchhandlung mit angeschlossenem Café vergeben wurde - abgesegnet vom Senat und den Bürgerschaftsparteien mit Ausnahme der Linken.

22.10.2020 Die 18. Beiratssitzung hatte wieder einmal den Kultursenator zu Gast. Fazit: Es bleibt alles beim Alten. Inzwischen meldet das Hamburger Abendblatt, dass die Meldehalle/Wagenhalle an das Hamburger Möbelgeschäft CLIC vermietet sei.

09.10.2020 An diesem Freitag hat die Initiative Gedenkort Stadthaus die 100. Mahnwache an der Ecke Neuer Wall/Stadthausbrücke durchgeführt. Mit etwa 40 Beteiligten war sie sehr gut besucht, nachdem dieses Jubiläum in der TAZ und auch im Hamburger Abendblatt angekündigt worden war.

08.09.2020 Die 17. Beiratssitzung warf viele Fragen auf - auf Antworten muss noch gewartet werden.

19.07.2020 In der Juli/August-Ausgabe der antifa, dem Magazin der VVN-BdA, findet man einen sehr interessanten Beitrag über das NS-Dokumentationszentrum in München. Dieses könnte ein Beispiel für das sein, was eigentlich auch in Hamburg im Zentrum der Stadt möglich sein sollte.

19.06.2020 Die Initiative Gedenkort Stadthaus hat eine Presseerklärung zum Abschnitt "Erinnerungskultur" im Koalitionsvertrag veröffentlicht (siehe auch Eintrag vom 02.06.2020).

02.06.2020 Die 16. Beiratssitzung findet statt und der Koalitionsvertrag der zukünftigen rot-grünen Stadtregierung enthält nur ein paar dürre Worte zum Stadthaus.

15.05.2020: Der Protest geht weiter! Mahnwachen jeden Freitag von 17.00 – 18.00 Uhr, vor dem Turmhaus, Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall. Wir fordern einen Lern-, Dokumentations- und Gedenkort, der diese Geschichte des Stadthauses, die zur Geschichte Hamburgs gehört, ins öffentliche Bewusstsein bringt. Wir fordern einen Raum für die Darstellung des antifaschistischen Widerstandes und die Würdigung der Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer. Wir fordern für diesen Lernort Stadthaus eine Fläche, in der zumindest die schon vorhandenen Ausstellungen und Inhalte angemessen präsentiert werden können. Wir fordern als einen Schritt dazu, die Durchsetzung des zwischen der Stadt und dem Investor Quantum geschlossenen Vertrages über 750 Quadratmeter. Ende Januar wurde die seit langem vorbereitete neue Gestaltung des „Geschichtsort Stadthaus“ im Lesesaal an der Stadthausbrücke 6 fertiggestellt. Eine offizielle Eröffnungspräsentation hat es dabei nicht gegeben, weil sich Kulturbehörde und Quantum über ihre Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten nicht einig sind. Zu der jetzigen "Lösung" gibt es eine Alternative: Direkt neben dem Lesesaal steht seit Jahren die sog. Wagenhalle/Meldehalle leer. Wir fordern die demokratischen Parteien der Bürgerschaft auf, diese ca. 700 qm große Halle als Raum für den Dokumentations-, Lern- und Gedenkort zu mieten, auf unbeschränkte Zeit zu pachten oder von Quantum zurückzukaufen, und dann den dauerhaften Betrieb zu gewährleisten. Wir setzen dabei voraus, dass der Hamburger Bürgerschaft die Würdigung des Widerstands und der Tätergeschichte des Stadthauses nicht weniger wert ist als die monumentale Ehrung des Reichskanzlers und Sozialisten-Verfolgers Bismarck, dessen Denkmal mit 9 Millionen Euro (hälftig Stadt Hamburg und von Hamburger Abgeordneten eingeworbene Bundesmittel) aufwändig saniert wurde - rechtzeitig zum 150. Jubiläum der Reichsgründung. Es gibt keine finanziell begründbaren Einwände gegen die Wagenhalle. Gefordert ist der politische Wille, die notwendige Erinnerung an die Stadthausgeschichte und an den Hamburger Widerstand im Zentrum der Stadt zu gestalten. Wie allerdings aus einem Abenblatt-Artikel vom März 2020 hervorgeht, soll die ehemalige Meldehalle/Wagenhalle in den Stadthöfen an ein Autohaus vermietet sein, das dort seine Fahrzeuge präsentieren will. Solche Informationen gab es in der Vergangenheit häufiger, am Ende sind potenzielle Mieter immer wieder abgesprungen oder es handelte sich um Gerüchte, um die Nicht-Verfügbarkeit des Raumes zu begründen. Auch ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieses Mietverhältnis als Folge der Corona-Auto-Krise nicht verwirklicht wird.

08.05.2020 Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, ca. 300 Antifaschistinnen und Antifaschisten vor den Gebäuden der Stadthöfe in der Stadthausbrücke, um trotz der Corona-Einschränkungen ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, dass der 8. Mai ein arbeitsfreier Feiertag werden müsse. Entsprechend den Auflagen der Innenbehörde fanden drei Mahnwachen statt, zu denen weit mehr Menschen gekommen waren, als eigentlich zugelassen waren. Dementsprechend erschien am Ende auch ein stattliches Aufgebot der Bereitschaftspolizei, das aber nicht eingegriffen hat, da sich die drei Versammlungen nach dem gemeinsamen Singen von Bella Ciao pünktlich um 18.00 auflösten und weil die Corona-Auflagen von den Teilnehmenden weitgehend eingehalten wurden. Einige Fotos von den drei Mahnwachen finden sich auf der Foto-Seite.

05.05.2020 Ein breites Bündnis ruft in Hamburg zu vielfältigen Aktionen (corona-konform) zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, auf. Ein besonderer Schwerpunkt wird am Stadthaus sein: Am Schaufenster des Gedenk-Cafés, an dem die Fotos der Ermordeten zu sehen sind, sollen um 17 Uhr viele Blumen zu sehen sein. Von 17 bis 18 Uhr sind dort drei Mahnwachen angemeldet (je 25 Personen mit 1,5 m Abstand voneinander - jeweils nach links und rechts vom Schaufenster). Wer keinen der Plätze mehr erwischt, kann gern hin und her spazieren gehen. Um 17.50 wollen wir dort gemeinsam Bella Ciao singen.

08.04.2020 Beiratsmitglied Stephan Linck hat am 11. Februar 2020 einen Vortrag im Lesesaal gehalten, nicht zuletzt auch mit der Motivation, einmal auszuprobieren, ob so etwas dort überhaupt sinnvoll möglich ist. Hier sein Bericht an den Beirat: "Die Technik funktionierte gut, allerdings erschwerte die Säule für einige Zuhörende die Sicht auf die Präsentation. Der Umbau für den Vortrag verhindert die angemessene Besichtigung der Ausstellung, was von zu früh gekommenen Besucherinnen und Besuchern moniert wurde. Die Zahl der Stühle, die aufgestellt werden können, limitiert die Zahl der Teilnehmenden. Das Ergebnis war eine beengende Situation. Der Vorhang zur Buchhandlung hin schuf hier eine Verstärkung der beengten Atmosphäre. Insgesamt ist der Gedenkort für Vortragsveranstaltungen eigentlich nur benutzbar bei einem Publikum von max. 30 Personen. Vortragsveranstaltungen, die auf größeres Publikum zielen bzw. bei denen mehr Teilnehmende möglich sind, sollten woanders durchgeführt werden. Die Tatsache, dass für Vortragsveranstaltungen ein Umbau der Ausstellung nötig ist, verhindert, dass Interessierte sich vor oder nach der Veranstaltung (wobei wir gebeten waren, nach Vortragsende zügig aufzubrechen) die Ausstellung ansehen können. Das halte ich nicht für zielführend."

07.04.2020 Mitte März erschien im Hessenteil der Frankfurter Rundschau ein Artikel, der schildert, wie die Hamburger Firma Quantum auch in Frankfurt Räume für die Einrichtung einer KZ-Gedenkstätte in dem Gebäude der ehemaligen Adler-Werke verweigert, deren Eigentümer sie ist. Das kommt uns doch alles sehr bekannt vor!

06.04.2020 Das Auschwitz-Komitee ruft in einem Offenen Brief an Bürgermeister Tschentscher zu mehr Menschlichkeit bei der Bewältigung der Corona-Krise auf.

23.03.2020 Die Initiative Gedenkort Stadthaus hat einen Offenen Brief an die Fraktionen der Grünen und der SPD in der Hamburger Bürgerschaft geschickt, um in den anstehenden Koalitionsverhandlungen noch einmal deutlich auf die Forderungen der Initiative hinzuweisen. Gleichzeit werden die Mahnwachen aufgrund der aktuellen Corona-Krise vorläufig ausgesetzt.

27.02.2020 Wolfgang Kopitzsch, Historiker, SPD-Mitglied, von 2012 bis 2014 Hamburger Polizeipräsident, Bundesvorsitzender des Arbeitskreises verfolgter und ehemals inhaftierter Sozialdemokraten, weist in einem Beitrag auf Defizite der jetzigen Dauerausstellung im "Geschichtsort" in Bezug auf die Polizeibataillone hin:

14.02.2020: Einen erstaunlich kritischen Kommentar und informativen Artikel zur jetzigen Dauerausstellung findet man im Hamburger Abendblatt. Es wäre erfreulich, wenn das HA damit ein wenig von der bisherigen unkritischen Hofberichterstattung abrücken sollte:

04.02.2020: Die ZEIT setzt sich sehr ausführlich mit der neuen Dauerausstellung und der Situation vor Ort auseinander:

31.01.2020: Auch der NDR berichtet über die Eröffnung der Dauerausstellung.

30.01.2020: Etwa siebzig Aktive trafen sich am Donnerstag, um den Abgeordneten des Kulturausschusses eine Alternative zur jetzigen Dauerausstellung zu präsentieren. Die Abgeordneten kamen, um sich die Gegebenheiten vor Ort einmal selbst anzusehen, bevor sie im Kulturausschuss noch einmal darüber berieten. Ob die Aktion bei den Abgeordneten irgendetwas bewirkt hat, ist unbekannt. Über die Fertigstellung der Dauerausstellung berichteten MOPO, TAZ und HA. Anmerkung zum Abendblatt-Artikel: Der Lesesaal ist keine Fachbuchhandlung, sondern eine ganz normale Buchhandlung mit entsprechend breitem Sortiment.

29.01.2020: Die endgültige Dauerausstellung im "Geschichtsort" ist fertig und wurde vom Beirat im Rahmen seiner 15. Sitzung besichtigt. Hier der Bericht und einige aktuelle Fotos:

27.01.2020: Die Initiative Gedenkort Stadthaus präsentiert eine Alternative zu der jetzigen Dauerausstellung im "Geschichtsort" mit Buchhandlung und Café, denn auch die neue Gedenkecke, die am 29.01.2020 fertig sein soll, bleibt peinlich und respektlos. Eine offizielle Präsentation soll es möglicherweise im März geben, wenn sich Kulturbehörde und Quantum über ihre Verantwortlichkeiten verständigt haben. Aber schon am Donnerstag, 30. Januar um 16.15 Uhr wird der Kulturausschuss der Bürgerschaft den neu gestalteten Geschichtsort besichtigen. Wir, die Initiative Gedenkort Stadthaus, wollen den Abgeordneten eine Alternative zu der 50 qm kleinen Ausstellung präsentieren, denn es gibt eine Alternative: Die Meldehalle! Direkt neben dem Lesesaal steht seit Jahren die ehemalige Meldehalle (Fleetüberbauung, auch ehemalige Wagenhalle des Bausenators Wagner) leer. Wir fordern die demokratischen Parteien der Bürgerschaft auf, diese ca. 700 qm große Halle als Raum für den Dokumentations-, Lern- und Gedenkort zu mieten (bei ca. 30 Euro/qm jährlich ca. 250.000 Euro, bei 70 Euro/qm knapp 600.000 Euro) oder auf unbeschränkte Zeit zu pachten und den dauerhaften Betrieb zu gewährleisten. Wir setzen dabei voraus, dass der Hamburger Bürgerschaft die Würdigung des Widerstands und der Tätergeschichte des Stadthauses nicht weniger wert ist als die monumentale Ehrung des Reichskanzlers und Sozialisten-Verfolgers Bismarck, dessen Denkmal mit 15 Millionen Euro (hälftig Stadt Hamburg und von Hamburger Abgeordneten eingeworbene Bundesmittel, Stand 2019) aufwändig saniert werden soll. Es gibt keine finanziell begründbaren Einwände gegen die Meldehalle. Gefordert ist der politische Wille, die notwendige Erinnerung an die Stadthausgeschichte und an den Hamburger Widerstand im Zentrum der Stadt zu gestalten. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, ruft die Initiative dazu auf, sich am 30. Januar 2020 um 16:00 vor der Buchhandlung zu versammeln und den Abgeordneten des Kulturausschusses unsere Forderung zu unterbreiten.

27.01.2020 Das ist kein Fake und auch keine Satire! So feiern SPD und Kultursenator Brosda am 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee! Ob wohl alle SPD-Mitglieder das angemessen finden?

26.01.2020: Das Hamburg Journal bringt einen Filmbericht über und mit dem Lichtkünstler Michael Batz anlässlich der Verleihung des Preises der Erinnerung. Michael Batz erläutert die in Hamburg aktuell diskutierten Erinnerunsorte Stadthaus an der Stadthausbrücke, Tempelruine des Reformjudentums in der Poolstraße und Hannoverscher Bahnhof am Lohsepark in der Hafencity. Der Beitrag beginnt nach 11:50 Minuten.

26.01.2020: Die Vorsitzende des Auschwitz-Komitees, Esther Bejarano, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, hat 75 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 einen Brief an den Bundespräsidenten, an die Bundeskanzlerin und die Mitglieder des Bundestages geschrieben. Darin fasst sie ihre Erfahrungen der letzten 75 Jahre nach ihrer Befreiung aus den Konzentrationslagern zusammen, gibt Ratschläge und adressiert Forderungen an die Regierenden und alle, die aus der Geschichte lernen wollen. Ratschläge und Forderungen, die dringend verbreitet, diskutiert und durchgesetzt werden sollten.

08.01.2020: In einer Presseerklärung stellt die Kulturbehörde die neu gegründete "Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen" vor und spricht von einer Ausweitung der Gedenkstättenarbeit und Entwicklung eines "Hamburger Gedenkstättenkonzepts". Das Stadthaus kommt in dieser Presseerklärung allerdings nicht vor. Anders im Abendblatt-Artikel, der ansonsten weitgehend von der Presseerklärung abgeschrieben ist. Hier wird behauptet, dass "kritische Stimmen" dazu geführt hätten, dass "Ende Januar eine größere Dauerausstellung im Stadthaus eröffnet werden" soll. Da sollte sich "sb" doch einfach einmal vor Ort begeben und gründlich recherchieren!

  • Hamburger Abendblatt vom 8. Januar 2020

  • Presseerklärung der Kulturbehörde vom 7. Januar 2020

  • 17.11.2019: "Hamburg bekommt neues Mega-Museum", so titelte die MOPO am Sonntag. 178 Mio. Euro sollen dafür aus Mitteln des Bundes zur Verfügung stehen. Es geht dabei um die Sanierung des Museumsschiffs "Peking" und den Neubau eines Hafen-Museums auf dem Grasbrook. Hier soll ein neuer Touristen-Magnet entstehen, mit dem "Hamborger Veermaster" Peking als "Eyecatcher", hier geht es um ein "spektakuläres Bauwerk", etwas, das "einmalig auf der Welt" (Johannes Kahrs, SPD) werden soll. Im Senat ist schon von einem neuen Wahrzeichen der Stadt die Rede. Der Neubau soll "nationale Strahlkraft und Bedeutung" erhalten (Prof. Czech). Dafür haben sich besonders die beiden Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (SPD) und Rüdiger Kruse (CDU) eingesetzt. Nicht eingesetzt haben sie sich für etwas so Nebensächliches, wie einen angemessenen Gedenk- und Lernort zu Polizei, Verfolgung und Widerstand im NS in den Stadthöfen. Das bringt kein Geld in die Stadt, das schreckt eher ab - es passt nicht zu den Prioritäten der Hamburger Kulturpolitik.

    05.11.2019: Bereits Anfang August zog der Beirat in einem Brief an Kultursenator Brosda eine Bilanz seiner bisherigen Arbeit und wies auf die gravierenden Defizite der jetzigen Lösung mit Buchhandlung, Café und Geschichtsort hin: „Der Beirat lehnt die derzeitige Lösung ab und empfiehlt der Behörde für Kultur und Medien, zur weiteren Raumnutzung Verhandlungen mit dem Eigentümer zu führen. Wünschenswert wäre etwa die kostenfreie Nutzung/Bereitstellung von mindestens einem Raum im Gebäude seitens der Eigentümer.“ Die Antwort des Kultursenators erreichte die Beiratsmitglieder erst am 5. November. Dabei geht er mit keinem Wort auf die Kritik des Beirates an der jetzigen Lösung und die damit verbundenen Forderungen ein. Er vertritt weiterhin sein Modell des Geschichtsortes in den Stadthöfen als „Erstinformationsort“, zukünftiger Hannoverscher Bahnhof als Möglichkeit zur Vertiefung und eine Gesamtschau des Widerstandes in ferner Zukunft an einem bisher nicht genannten Ort. Es ist kaum vorstellbar, dass sich der Beirat mit dieser Antwort zufrieden gibt.

15.10.2019 Inzwischen werden von Kulturbehörde und KZ-Gedenkstätte Neuengamme Veranstaltungen angeboten, die zum Teil im "Geschichtsort" stattfinden, aber auch in den Räumen der Patriotischen Gesellschaft. Die Initiative Gedenkort Stadthaus empfiehlt, nur diejenigen Veranstaltungen zu besuchen, die nicht im "Geschichtsort" stattfinden. Im Anhang der Flyer der Kulturbehörde.

30.09.2019 Die Initiative Gedenkort Stadthaus hat eine 120seitige DIN-A4-Broschüre zum Stadthaus herausgebracht. Sie ist über den Buchhandel (ISBN 978-3-00-063221-1), über die VVN-BdA (Hein-Hoyer-Straße 41, 20359 HH) oder bei den wöchentlichen Mahnwachen für eine Schutzgebühr von 5,00 Euro erhältlich. Druck und Layout wurden ausschließlich über Spenden finanziert. Die Erlöse aus dem Verkauf dienen der Unterstützung der Aktivitäten der Initiative.

30.08.2019 Nach der Sommerpause haben die Mahnwachen an der Ecke Neuer Wall/Stadthausbrücke wieder begonnen. Es gibt sie seit dem 2. März 2018 an jedem Freitag von 17:00 bis 18:00 Uhr. Jeder Mensch, der sich für ein angemessenes und würdiges Gedenken im Stadthaus einsetzt, ist herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.

20.08.2019: Vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler gibt es einen sehr lesenswerten Kommentar zu dem künstlerischen Wettbewerb:

15.08.2019: Das Hamburg Journal des NDR-Fernsehens berichtet über das Ergebnis des künstlerischen Wettbewerbs:

13.08.2019: In der 12. Sitzung beschäftigte sich der Beirat mit Gerüchten, Bedenken und Planungen, die einer Quadratur des Kreises gleichkommen. Außerdem ist das Protokoll des Preisgerichts auf der Webseite der Kulturbehörde verfügbar.

03.08.2019: Der Mitbegründer des "Förderkreis Gedenkstätte und Lernort Stadthaus", langjährige Vorsitzende der Willi-Bredel-Gesellschaft - Geschichtswerkstatt e.V. und Mitglied des Vorstandes des Vereins der Geschichtswerkstätten in Hamburg, Hans Matthaei, verstarb gestern nach kurzer, schwerer Krankheit viel zu früh im Alter von 68 Jahren. Er hat die Erinnerungskultur in Hamburg maßgeblich mitgeprägt. Er wird uns allen sehr fehlen.

01.08.2019: Seit 01.08.2019 ist die von der Kulturbehörde für die Betreuung des "Geschichtsortes" ausgeschriebene Stelle besetzt:

27.07.2019: Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind versammelten sich etwa 30 Menschen beim Bombenopferdenkmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof, um an der Podiumsdiskussion der "Initiative Gedenkort Stadthaus" teilzunehmen, die im Rahmen des 11. Ohlsdorfer Friedensfestes unter dem Titel "Erinnerungskultur in Hamburg" stattfand. Es diskutierten Wolfang Kopitzsch (AvS), Conny Kerth (VVN-BdA), Hannimari Jokinen (Arbeitskreis Hamburg Postkolonial) und Thomas von der Initiative Dessauer Ufer. In der Diskussion wurde deutlich, dass auch 74 Jahre nach der Befreiung die Kontroverse um eine angemessene Erinnerungskultur noch nicht abgeschlossen ist (z. B. Stadthaus, Lagerhaus Dessauer Ufer). Auch der Umgang mit Hamburgs Kolonialgeschichte oder den rassistischen Morden durch Nazis ließen einen Mangel an historischem Verantwortungsbewusstsein erkennen. Hamburg sei das einzige Bundesland, in dem es zu diesem Komplex keinen Parlamentarischen Untersuchungssausschuss gibt bzw. gab. Es wurde betont, dass es zwar viele Gedenk- und Erinnerungsorte in Hamburg gebe, aber ein zentraler Ort und ein Gesamtkonzept zur Aufarbeitung der NS-Geschichte Hamburgs immer noch fehlten. Hier komme dem Stadthaus eine besondere Bedeutung zu, als dem wichtigsten Ort, von dem aus Terror und Verfolgung weit über die Grenzen Hamburgs hinaus organisiert wurden. Es sei notwendig, aus der Vergangenheit für die Gegenwart zu lernen, besonders vor dem Hintergrund der immer aktuelleren Bedrohung durch völkischen Nationalismus und Rechtsterrorismus.

26.07.2019: Vertreter*innen des Auschwitz-Komitees haben inzwischen mit Kultursenator Brosda wegen seiner Äußerungen am 3. Mai gesprochen. Hier das Resümee dieses Gesprächs, das an die Medien verschickt wurde. Weitere Gespräche sollen noch folgen. Auch "Die Welt" berichtet darüber.

16.07.2019: Die Behörde für Kultur und Medien (BKM) hat einen Flyer zum "Geschichtsort Stadthaus" herausgegeben, der u.a. im "Lesesaal" ausliegen soll. Interessant dabei ist die Formulierung: "Temporäre Ausstellung in der Buchhandlung 'Lesesaal'" (und nicht: "im Geschichtsort Stadthaus"). Damit wird nun auch offiziell die Unterordnung des Gedenkens unter die kommerzielle Nutzung ausgedrückt. Vielleicht ist der Werbeeffekt dieser Formulierung ja beabsichtigt?

12.07.2019: Uli Hentschel, aktives Mitglied der "Initiative Gedenkort Stadthaus" und ehemaliger Pastor an der Johanniskirche in Altona, setzt sich in einem Gastbeitrag für die Hamburger Morgenpost kritisch mit dem Siegerentwurf "Stigma" für die künstlerische Installation in der Stadthausbrücke auseinander. Dazu noch der Link zu einem Artikel in der TAZ zum selben Thema:

04.07.2019: Nach nunmehr 11 Sitzungen hat der Beirat ein Fazit seiner Arbeit gezogen und wird dieses dem Kultursenator schriftlich übergeben. Außerdem wurden noch einmal verschiedene räumliche Möglichkeiten diskutiert. Der geplante Eröffnungstermin für die endgültige Ausstellung (1. September 2019) ist nicht mehr zu halten. Sie wird irgendwann "im Herbst" eröffnet.

03.07.2019: Die "Initiative Gedenkort Stadthaus" hat einen Info-Flyer auf Englisch erstellt, der dem Initiativen-Flyer als Ergänzung beigelegt wird.

27.06.2019: Heute wurden in der Kulturbehörde die zehn Entwürfe der Künstler*innen vorgestellt, die in die engere Auswahl gekommen sind. Wie bekannt, hat sich das Preisgericht für den Entwurf "Stigma" zweier Hamburger Künstlerinnen entschieden. Sehr interessant sind ihre Erläuterungen zu ihrem Kunstwerk!

19.06.2019: Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland e.V. hat, als Reaktion auf die Rede von Dr. Carsten Brosda am 3. Mai, einen Offenen Brief an den Kultursenator geschrieben:

16.06.2019: Zwei junge Hamburger Künstlerinnen haben sich mit ihrem Entwurf im Wettbewerb um ein Mahnmal vor den Stadthöfen durchgesetzt. Sie wollen auf einer Länge von 100 Metern das Straßenpflaster "zerstören" und mit einer farbigen Masse, die an offene Wunden oder Blut erinnern soll, auffüllen. Darüber berichten der NDR und das Hamburger Abendblatt in der Wochenendausgabe (leider wieder hinter der Bezahlschranke). Außerdem gibt es ausführliche Informationen auf der Webseite der Stadt Hamburg.

  • NDR Nachrichten, 14.06.2019

  • Hamburger Abendblatt vom 15./16.06.2019

  • Bericht auf hamburg.de

  • 15.06.2019: Die Rede von Kultursenator Dr. Carsten Brosda (Link siehe 15.05.2019) hat von mehreren Seiten scharfen Widerspruch hervorgerufen, unter anderem in einer Stellungnahme einiger freier Mitarbeiter*innen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Darüber berichten auch einige Medien:

    • Stellungnahme
    • Junge Welt vom 15.06.2019

    • TAZ vom 15.06.2019

    • Die Welt vom 15.06.2019

    • 05.06.2019: Die 10. Beiratssitzung sollte eigentlich mehr Klarheit darüber bringen, ob der ehemalige Polizeiführungsbunker unter dem Bürgermeister-Petersen-Platz eine Möglichkeit für einen zukünftigen Gedenk- und Lernort bietet. Leider war das nicht der Fall. Hier ist der Bericht:

      15.05.2019: Hannes Heer hat uns seinen Redebeitrag auf der Kundgebung der Initiative am 8. Mai 2019 freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Er hat sein Manuskript um ein Postscriptum ergänzt, in dem er auf die Rede des Kultursenators in Neuengamme vom 3. Mai eingeht:

      • Redemanuskript von Hannes Heer auf der Kundgebung am 8. Mai 2019
      • Brosda-Rede vom 3. Mai 2019

      • 08.Mai.2019: Am Tag der Befreiung vom Faschismus fanden in Hamburg eine Reihe von Veranstaltungen statt. Dieses mag ein wesentlicher Grund dafür gewesen sein, dass zu den Mahnwachen und zur Kundgebung vor den "Stadthöfen" insgesamt nur etwa 150 Menschen gekommen waren. Trotzdem konnten sich die Teilnehmer*innen (darunter erfreulich viele junge Leute) über ein großes Medieninteresse, die Musik von "Tuten und Blasen" und die Performance einer Gruppe von flanierenden Schauspieler*nnen freuen, die die Werbesprüche der Stadthöfe persiflierte. Das gefiel allerdings den Verantwortlichen des Hotels "Tortue" überhaupt nicht, was zu längeren Diskussionen mit der herbeigerufenen Polizei führte. An den drei Eingängen an der Stadthausbrücke fanden Mahnwachen mit Bildern von Verfolgten und Tätern statt und es wurden die Flyer der Initiative verteilt. Bei der abschließenden Kundgebung sprachen Uli Hentschel und Hannes Heer, Marlies Engel las einen Abschnitt zum Stadthaus aus den Bertinis und Mitglieder der Gruppe "Lelka & Mania" repräsentierten mit ihren Beiträgen und ihrer Musik die junge Generation. Das Oratorium "tenebrae" von Michael Batz und Ernst Bechert im Arkadengang war dann so gut besucht, dass deutlich wurde, dass auch dieser Ort für solche Veranstaltungen viel zu klein ist. Trotz der geringeren Teilnehmerzahl insgesamt eine sehr erfolgreiche Aktion, über die auch das Hamburg Journal, das Kulturjournal des NDR und noch weitere Medien berichten (siehe Presseseite). Fotos auf der Fotoseite.

    30. April 2019: Inzwischen wurde auch das Protokoll der Anhörung des Kultursenators im Kulturausschuss der Bürgerschaft veröffentlicht (siehe unter "Dokumente").

Außerdem informiert die "Initiative Gedenkort Stadthaus" die Medien der Hansestadt mit einer Presseerklärung über die am 8. Mai 2019 geplanten Aktivitäten:

25.04.2019, Hinweis: In der heute erschienen ZEIT-Hamburg findet man eine sehr ausführliche, fundierte und kritische Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur in Hamburg. Unter der Überschrift "Unwürdiger Umgang" beschäftigt sich Kilian Trotier mit den beiden aktuellen Streitfällen "Stadthaus" und "Staatsarchiv" und wirft der Stadt, auch unter Berufung auf Historiker, ein fehlendes Gespühr für die Vergangenheit vor. Stefan Buchen hat sich im Staatsarchiv auf die Suche nach den Akten des Hamburger Oberlandesgerichts aus der Zeit 1933-1945 gemacht. Nach vielen Schwierigkeiten ist er am Ende im Keller fündig geworden und hat mehr als 150 Akten mit Originaldokumenten aus dieser Zeit gefunden. Unter der Überschrift "Hamburgs braune Juristen" beschreibt er seine mühsame Suche und einige Fälle, die er ausgewertet hat. Sehr lesenswert! Die Links zu den beiden Artikeln auf ZEIT-Online befinden sich auf der Presseseite.

AUFRUF ZUM 8. MAI: Die "Initiative Gedenkort Stadthaus" ruft zu Mahnwachen vor den Ausgängen Stadthausbrücke 4, 8 und 10 sowie zu einer Abschlusskundgebung vor dem Turmhaus Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall auf. Die Mahnwachen beginnen um 16:45 Uhr, die Abschlusskundgebung um 18:00 Uhr. Anschließend findet um 19:00 Uhr wieder eine Aufführung des Oratoriums "tenebrae" von Michael Batz und Ernst Bechert im Arkadengang Stadthausbrücke 8 statt. Der Eintritt ist frei.

26.03.2019: Vor der 9. Beiratssitzung fand eine Besichtigung des ehemaligen Polizeiführungsbunkers unter dem Petersen-Platz vor dem Görtz'schen Palais statt. Alle Teilnehmenden waren überrascht über den sehr guten Zustand und die Größe der Räume. Eine Be- und Entlüftungsanlage aus den 90er Jahren sorgt dafür, dass die Räume trocken sind. Ein Zugang besteht heute von der Wasserseite aus, der zweite Zugang vom Görtz'schen Palais aus ist zugemauert, wäre aber leicht zu öffnen. Die Räumlichkeiten sind hell, gut beleuchtet und fast besenrein sauber. Außerdem sind sie größer, als auf dem Plan von 1942, da einige Zwischenwände herausgenommen worden sind. Die Anlage hat eine Größe von über 300 Quadratmetern, bei einer Deckenhöhe von ca. 2,60 Meter. Alle Beiratsmitglieder waren sich einig, dass sich hier eine neue mögliche Perspektive für ein Dokumentationszentrum und einen Lernort eröffnet.

21.03.2019: Inzwischen ist die Stellenausschreibung für die wissenschaftliche Stelle für den "Geschichtsort Stadthaus" online:

  • Stellenangebot

  • 20. März 2019: Der Infoladen Wilhelmsburg hatte mich, Uwe Leps, Sprecher des Förderkreises, Mitglied des Beirates und der "Initiative Gedenkort Stadthaus", zu einem Infoabend eingeladen. Gekommen waren 25 überwiegend junge Menschen aus dem Stadtteil, um sich über die Geschichte des Stadthauses und die aktuellen Auseinandersetzungen um ein angemessenes und würdiges Gedenken an diesem Ort zu informieren. Die Empörung über den aktuellen Umgang der Stadt Hamburg mit diesem Ort war einmütig. Gleichzeitig waren auch Mitglieder der "Initiative Dessauer Ufer“ anwesend, die auf ihre Aktivitäten aufmerksam machten und Parallelen zu den Auseinandersetzungen um das Stadthaus aufzeigten. Auch hier geht es darum, ein historisches Gebäude, in diesem Fall den "Kaispeicher G", ein früheres Außenlager des KZ-Neuengamme, vor dem Zugriff des Kommerzes zu retten und dort ein angemessenes Gedenken zu ermöglichen.

    Ich wurde nicht das erste Mal zu einem Vortrag über das Stadthaus eingeladen. Im September 2018 war es ein privater Kreis von 15 Personen, die sich am Abend in einer Arztpraxis in Ottensen versammelt hatten. Am 14. Dezember 2018 war ich auf Einladung der „Antifa Altona Ost“ im Centro Sociale im Karolinenviertel. Dort waren 80 junge Antifaschist*innen versammelt und zeigten sich an dem Thema sehr interessiert. Am 25. Januar dieses Jahres war ich im „Stadtteiltreff A.G.D.A.Z. in Steilshoop e.V.“ (Arbeitsgemeinschaft deutsch-ausländische Zusammenarbeit), um die dort anwesenden 20 Personen über das Stadthaus zu informieren. Da ich gleichzeitig auch Mitglied der Willi-Bredel-Gesellschaft – Geschichtswerkstatt in Fuhlsbüttel bin, war es eine Selbstverständlichkeit, meinen Vortrag auch in diesem Kreis zu halten. Dort waren am 22. Januar 2019 ebenfalls ca. 20 Personen versammelt. Auch die Gruppe „Omas gegen rechts“ hat bereits angefragt, dort soll die Veranstaltung nach den Europa-Wahlen stattfinden. 21. März 2019, Uwe Leps

    11.03.2019: Ein Leserbrief in der Jüdischen Allgemeinen bringt den Konflikt um das Stadthaus auf den Punkt:

    05.02.2019: Nachdem am 4. Dezember 2018 vier Mitglieder des „Beirates“ als Expert*innen im Kulturausschuss angehört worden waren, fand am 5. Februar 2019 die Anhörung des Kultursenators Brosda statt. In langen, weitschweifigen Ausführungen und mit gedrechselten Sätzen verteidigte er den jetzigen Zustand und lobte die jetzt erreichten Fortschritte. Gleichzeitig machte er deutlich, dass es eine Gesamtschau des Widerstandes in den Stadthöfen nicht geben wird. Seine Begründung: Einem Investor wie Quantum sei es nicht zuzumuten, eine Gedenkstätte zum Widerstand zu organisieren. Hier der Bericht:

    05.02.2019: Frank Keil von der TAZ bringt einen sehr ausführlichen und sehr engagierten Vergleich zwischen dem, was in Hamburg als "Geschichtsort" präsentiert wird und dem, was in Stuttgart im Hotel Silber realisiert wurde. Stuttgart zeigt, was auch in Hamburg möglich sein sollte (siehe Presseseite).

30.01.2019 Knapp 200 Menschen haben sich zur vierten Kundgebung der "Initiative Gedenkort Stadthaus" versammelt, um ihren Protest gegen den Umgang der Stadt Hamburg mit diesem historisch so belasteten Gebäudekomplex auszudrücken. Zunächst erinnerte Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA an den Zusammenhang zwischen dem 30. Januar 1933, dem Tag der Machtübergabe an Hitler und dem 27. Januar 1945, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Wolfgang Kopitzsch, Vorsitzender der AvS, schilderte sehr detailreich und eindrucksvoll den Umbau der Weimarer Polizei zum NS-Terrorapparat und warnte gleichzeitig vor den Anfängen, die sich in Form der AfD heute bereits wieder zeigen. Marlies Engel las Berichte aus dem Hamburger Widerstand vor, Texte von Anni Kreutzer und Walter Schmedemann. Ein junger Vertreter der "Initiative Dessauer Ufer" wies mit eindrucksvollen Worten auf die Notwendigkeit hin, das ehemalige KZ-Außenlager "Kaispeicher G" im Hafen für die Nachwelt zu erhalten und nicht dem Profitinteresse von Investoren zu opfern. Ulli Hentschel, Pastor im Ruhestand, zog Bilanz nach einem Jahr "Initiative Gedenkort Stadthaus". Er zeigte auf, was erreicht wurde und was noch nicht. Dabei betonte er auch, dass die Aktivitäten weitergehen werden, bis die Forderung der Initiative nach einem angemessenen und würdigen Gedenkort erfüllt ist. Durch die Veranstaltung führte Siri Keil und für den musikalischen Rahmen sorgte Georgia Hoppe mit ihrem Saxophon.

23.01.2019: Die 8. Beiratssitzung brachte keine Fortschritte. Hier ist der Bericht:

09.01.2019: Interview der TAZ mit Wolfgang Kopitsch zur Geschichte und den aktuellen Auseinandersetzungen um das Stadthaus (siehe Presseseite).

09.01.2019: Das Hamburg Journal macht Werbung für den "Lesesaal"! Ein unglaublich einseitiger Filmbericht (siehe Presseseite).

08.01.2019: Die "Initiative Gedenkort Stadthaus" ruft zu einer Kundgebung am 30.01.2019 um 17:00 vor dem Stadthaus auf (Ecke Stadthausbrücke und Neuer Wall):

20.12.2018: Uns erreichte diese Mail mit den angehängten Fotos: "Sehr geehrte Förderkreismitglieder, der 'Geschichtsort' wurde heute wieder anderweitig genutzt. Für eine Fernsehaufzeichnung fanden wir die Tische an die Wand geräumt. Uns wurde angeboten, vorübergehend das Licht anzuschalten, damit wir die Ausstellung besuchen können…." Offenbar war der NDR mit Anke Harnack im "Lesesaal", um Frau Krawehl für das Hamburg Journal zu interviewen.

19.12.2018: Ein sehr interessanter Beitrag von Axel Schröder zum Stadthaus und zur Erinnerungskultur in Hamburg wurde im Deutschlandfunk Kultur gesendet (siehe Presseseite).

18.12.2018: Die Auseinandersetzungen um das Stadthaus inspirieren auch immer wieder künstlerische Aktivitäten. Nachdem die Künstler*innengruppe "How to Monument" im September eine Vitrine mit der Aufschrift "GESTAPO" vor dem "Geschichtsort" aufgestellt hatte (siehe Eintrag vom 27.11.2018), hat nun die "Arbeitsgemeinschaft Kunst und Satire" einen Flyer zum Hotel "Tortue" erstellt und dort an Hotelgäste verteilt. Außerdem hat uns ein "Hans Hamb" einen satirischen Kommentar zum ZEIT-Artikel "Glücklich ist, wer vergisst - Hamburgs Geschichtsignoranz nimmt bizarre Formen an" vom 06.12.2018 zugeschickt (siehe Presseseite).

06.12.2018: Auch die Junge Welt berichtet ausführlich über die Eröffnung des Gestapo-Gedenkortes "Hotel Silber" in Stuttgart (siehe Presseseite).

05.12.2018: Das Abendblatt bringt einen langen Bericht über die Zukunft der Stadthöfe, ihrer Investoren und zukünftigen Mieter*innen (siehe Presseseite). Das Interessante daran ist, dass berichtet wird, dass viele Räume nocht nicht vermietet sind, obwohl die Firma Quantum schon am Anfang des Jahres dem Beirat über die Kulturbehörde hat mitteilen lassen, dass alle Räume vermietet seien und daher keine Räume für einen möglichen Lernort oder eine größere Gedenkstätte zur Verfügung stünden. Alternative Wahrheiten im Zeitalter von Fake-News?

03.12.2018: In der heutigen TAZ kann man auf Seite 15 unter der Überschrift "Das ganz normale Morden" über die am Dienstag eröffnete Gedenkstätte "Hotel Silber" in der ehemaligen Gestapozentrale in Stuttgart einen bemerkenswerten Artikel darüber lesen, wie man eine würdige Gedenkstätte - auch nach vergleichbaren Widrigkeiten - zustandebringt. Dieses positive Beispiel ist ein Maßstab für die hiesige Rot-Grüne Koalition. Den TAZ-Artikel gibt es auch online. Außerdem berichtete die FASZ schon im Juni sehr ausführlich über die Gedenkstätte Hotel Silber.

27.11.2018: Die 7. Beiratssitzung ließ Perspektiven für eine künstlerische Interimslösung und einen möglichen Lernort im ehemaligen Polizeiführungsbunker erkennen. Entscheidungen wurden aber noch nicht getroffen. Hier ist der Bericht:

17.11.2018: Tagung des Verbandes der Geschichtswerkstätten in Hamburg zum Stadthaus in den Räumen des Stadtteilzentrums in Horn. Gastgeber dieser Tagung war die Geschichtswerkstatt in Horn.

60 Gäste verfolgen die Impulsreferate und die Diskussion auf dem Podium. Von links nach rechts: Wolfgang Kopitzsch (AvS), Georg Chodinskis (VVN-BdA), Dr. Jürgen Bönig (Diskussionsleitung), Farid Müller (Grüne), Norbert Hackbusch (Linke), Dietrich Wersich (CDU).

08.11.2018: Die Kundgebung der "Initiative Gedenkort Stadthaus" ist leider nicht ganz so gut besucht wie die beiden vorangegangenen Kundgebungen. Dafür sind die gehaltenen Beiträge umso eindrucksvoller. Einen ausführlichen Bericht bringt die "Junge Welt"(siehe Presseseite).

01.11.2018: Die "Initiative Gedenkort Stadthaus", in der auch der Förderkreis mitarbeitet, ruft zu einer Kundgebung am Donnerstag, den 8.11.2018 um 17:00 vor dem Turmhaus Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall auf. Wir wollen noch einmal deutlich machen, dass im jetzigen "Geschichtsort" in einer Buchhandlung mit Café ein würdiges und angemessenes Gedenken an den Nazi-Terror, der im Stadthaus organisiert wurde, nicht möglich ist. Mit Beiträgen von: Marianne Wilke, VVN-BdA, gehört zu den Überlebenden der Hamburger jüdischen Familie Lehmann Wolfgang Kopitzsch, Vors. der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten Ibrahim Arslan, Überlebender des Brandanschlags in Mölln 1992 Ernst Bechert, Komponist („Tenebrae“) Antifaschistisch organisierte Jugendliche Cornelia Kerth, Vors. Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschisten. Lesung: Marlies Engel,Musik: Karsten Glinski, Moderation: Siri Keil und Ulrich Hentschel

Rechtzeitig zur Kundgebung am 08.11.2018 vor dem Stadthaus gibt es auch einen neuen Flyer der Initiave:

26.10.2018 Die Hamburger Gedenkkultur hat mehrere große Baustellen. Fachleute haben jetzt in der Sendung „Treffpunkt Hamburg“ bei NDR 90,3 diese Problemfälle diskutiert und nicht nur einen angemessenen Gedenk- und Lernort im Stadthaus gefordert, sondern auch einen Gedenkort für die Kolonialzeit vorgeschlagen. Auch der „Kriegsklotz“ aus der Nazi-Zeit am Stephansplatz wirft immer noch Fragen auf (siehe Presseseite)..

24.10.2018 Hinweis: Am Dienstag, dem 30. Oktober 2018, kommt das Oratorium „Tenebrae“ von Michael Batz und Ernst Bechert im Mahnmal St. Nikolai zur Aufführung. Beginn ist um 19.30 Uhr. Das Oratorium erinnert an die Opfer der Gestapo im Hamburger Stadthaus und an die Opfer von Folter weltweit. Nach einer ersten Aufführung der „Interventionsfassung“ Anfang Mai zur Eröffnung der Gedenkstätte in den Stadthöfen findet nun die eigentliche Uraufführung des vollständigen Werks statt.

24.10.2018: Die "Initiative Gedenkort Stadthaus", in der auch der Förderkreis mitarbeitet, ruft zu einer verstärkten Teilnahme an den Mahnwachen an jedem Freitag auf:

19.10.2018: Der Verein der Hamburger Geschichtswerkstätten veranstaltet am 17. November von 14:30 bis ca. 19:00 in der Geschichtswerkstatt in Horn eine Tagung zum Thema: "Gedenkstätte und Lernort Stadthaus - was ist uns das wert?" Die Einladung mit der Tagesordnung und den eingeladenen Gästen finden Sie hier:

15.10.2018: Auch die sechste Beiratssitzung brachte nichts wesentlich Neues:

11.10.2018: Die Hamburger Morgenpost berichtet wieder sehr engagiert über die aktuelle Entwicklung des Konflikts um das Stadthaus und die Äußerung von Prof. Nachhama auf der fünften Beiratssitzung. (siehe Presseseite).

01.10.2018: Die Hamburger Morgenpost berichtet über einen Vorfall, bei dem eine Besuchergruppe aus dem "Geschichtsort" von der Betreiberin der Buchhandlung hinauskomplimentiert wurde. (siehe Presseseite).

28.08.2018: Das Kulturjournal von NDR 90,3 bringt einen Bericht über die Stadthöfe mit Stellungnahmen von Prof. Dr. Ursula Büttner (Hamburger Historikerin) und Dr. Stephan Linck (Evangelische Akademie).(siehe Presseseite).

23.08.2018: Die fünfte Beiratssitzung konnte einen Gast begrüßen: Prof. Dr. Nachama aus Berlin (Topografie des Terrors). Hier ein Bericht von der fünften Beiratssitzung:

24.07.2018: Eine Poppenbüttler Rechtsanwältin hat sich an den Förderkreis gewandt, weil sie mehrere Jahrgänge der "Juristischen Wochenschrift" (1925 bis 1941) dem Archiv der Gedenkstätte und dem Lernort Stadthaus für Forschungszwecke überlassen möchte. Wir haben Sie darüber informiert, dass es einen solchen Lernort mit einem Archiv nicht gibt und der jetzt vorhandene Raum mit seinen knapp 70 Quadratmetern dafür auch nicht ausreichen würde. Sie hat sich dann damit einverstanden erklärt, dass der Förderkreis die 49 Bände zunächst einmal übernimmt und im Büro der Willi-Bredel-Gesellschaft - Geschichtswerkstatt einlagert. Dort sind diese Bände für Interessierte nach Terminabsprache einsehbar. Hierdurch wird wieder einmal deutlich, wie ungeeignet die jetzige Lösung ist. Der Aufbau eines Archivs und die Durchführung historischer Forschung sind im "Geschichtsort" mit Café und Buchhandlung nicht möglich.

12.07.2018: Auch die vierte Beiratssitzung hat keine wesentlichen Forschritte gebracht. Man dreht sich im Kreis und wiederholt immer wieder gegenseitig dieselben Argumente. Trotzdem ein kurzer Bericht:

01.07.2018: Als Reaktion auf die Online-Petition haben wir eine Zuschrift von Ragna Lüders bekommen, die wir mit ihrer Genehmigung hier wiedergeben: "...nun möchte ich mich doch zu Wort melden, vor allem um mich für ihr Engagement in dieser Sache zu bedanken. Ich finde es wichtig, dass das Bewusstsein für eine solche Ungeheuerlichkeit geweckt wird, und bedanke mich von Herzen, dass Sie sich in dieser Form dafür einsetzen. Nach dem Besuch in der 'Gedenkstätte' war ich geschockt! So hatte ich mir das, auch nach dem Lesen der Zeitungsberichte, nicht vorstellt. Von meinem Großvater Walther Lüders ist dort ein Foto aufgehängt und es ist erschreckend, wie unangemessen der Raum für eine Würdigung seines Mutes und seiner Entschlossenheit ist, für die er mit dem Leben bezahlt hat. Ebenso natürlich auch das Leid aller Anderen, die dort Erwähnung finden. Unerklärlich ist mir auch die Gestaltung der Schriftzüge, sowie der Name des Hotels. Tortue ist zwar fanzösich, ist aber leicht zu verwechseln mit dem englischen torture (Folter). Es fällt mir schwer vorzustellen, dass das ein Zufall ist. Es ist eine Schande für unsere Stadt, dass so etwas auf diese Weise möglich ist. Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Ragna Lüders" Vielen Dank!

28.06.2018: 20 Historikerinnen und Historiker aus der ganzen Bundesrepublik fordern in einen Offenen Brief an Bürgermeister Tschentscher einen angemessenen und würdigen Gedenkort in Hamburg und kritisieren die jetzige Lösung als nicht dem Kaufvertrag zwischen der Stadt Hamburg und Quantum entsprechend. Dieser Brief wurde erst veröffentlicht, nachdem der Bürgermeister zwei Wochen Zeit hatte, darauf zu reagieren. Er hat es nicht getan.

Ein vom Beirat gefordertes Spitzengespräch zwischen dem Kultursenator und der Geschäftsführung der Firma Quantum findet nicht statt. Stattdessen gibt es ein Treffen zwischen der Staatsrätin und der Projektentwicklerin der Firma. Das zeigt deutlich, wie mit den Vorschlägen des Beirates in der Kulturbehörde umgegangen wird.

23.06.2018: Sowohl die TAZ also auch die MOPO haben die Presseerklärung von Cornelia Kerth und Ulrich Hentschel aufgegriffen und gehen in ihren aktuellen Artikeln zu den Stadthöfen darauf ein. Die Links sind auf der Presseseite zu finden. Olaf Wunder geht in seinem Artikel auch auf den Namen des Hotels in den Stadthöfen ein. Es heißt französisierend "Tortue" und ist damit nur einen Buchstaben vom Wort "Tortur" entfernt. Eine weitere instinktlose Entgleisung des Quantum-Managements!

14.06.2018: Cornelia Kerth und Ulrich Hentschel (VVN-BdA) haben eine Presseerklärung zu Aussagen von Frau Krawehl veröffentlicht, mit denen sie in den Medien zitiert wurde:

18.05.2018: Nach der gestrigen dritten Beiratssitzung eine kurze Einschätzung der aktuellen Situation und möglicher Perspektiven.

16.05.2018: Ulrich Hentschel hat uns einen Artikel aus der TAZ geschickt und dazu einen Leserbrief geschrieben. Beides findet sich auf der Presseseite.

03.05.2018: Aktuelle Medienbeiträge finden sich auf der Presseseite, Fotos von der Kundgebung am 02. Mai auf der Fotoseite.

02.05.2018: Die von der "Initiative Gedenkort Stadthaus" organisierte Kundgebung begann um 17:30, während sich die Kreuzung vor dem Turmhaus langsam mit Menschen füllte. In eindrucksvollen und teilweise auch sehr bewegenden Beiträgen wurde auf die Notwendigkeit eines angemessenen und würdigen Gedenkortes hingewiesen und deutlich gemacht, das das, was sich jetzt "Geschichtsort Stadthaus" nennt, diesen Anspruch in keiner Weise erfüllt. Auf der Kundgebung sprachen: Ester Bejerano, Vorsitzende des Auschwitzkomitees und Ehrenpräsidentin der VVN-BdA, Wolfgang Kopitzsch, Bunesvorsitzender des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS), Ruth Barriff aus Großbritannien, Tochter von Werner Stender, Martine Letterie aus den Niederlanden, Amicale Internationale KZ Neuengamme, Magda Wajsen aus Polen, deren Großvater von der Gestapo nach Neuengamme verschleppt wurde und Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). Darüber hinaus wurde aus den Erinnerungen der Widerstandskämpferin Lucie Suhling und aus den Erinnerungen Werner Stenders an das Stadthaus vorgelesen. Durch die Veranstaltung führte Siri Keil und für den musikalischen Rahmen sorgte Karsten Glinski (Saxophon).

01.05.2018: Anlässlich der Eröffnung des Buchladens und anlässlich der internationalen Kundgebung der "Initiative Gedenkort Stadthaus" in unmittelbarer Nähe, schickt die Quantum AG einen Tag vorher über ihre Werbeagentur ein "Presseinfo" an die Medien. Auch dieser Text enthält wieder den Hinweis auf den "Beirat" als Expertengremium, das fachkompetent Quantum und die Kulturbehörde berät. Hierdurch soll der Eindruck erweckt werden, dass bei so viel Fachkompetenz schon alles seine Richtigkeit hat. Dass die Mehrheit dieses "Beirates" diese Vermengung von Buchhandlung, Café und "Geschichtsort" als unangemessen und unwürdig ablehnt, bleibt natürlich unerwähnt. Der Link zu dieser Presseerklärung findet sich auf der Presseseite.

26.04.2018: Nachdem die Online-Petition kurze Zeit deaktiviert war, ist sie jetzt wieder online. Die Initiative Gedenkort Stadthaus hat eine kleine Änderung im Petitionstext beschlossen. Als möglicher Träger eines würdigen Gedenkortes wird als Beispiel jetzt nur noch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme genannt, nicht mehr ein noch zu gründender Verein oder eine Stiftung. Nach dieser kleinen Änderung ist die Petition wieder online und wir bitten um eine weitere Verbreitung in Ihrem/eurem Umfeld oder Bekannentkreis. Trotz der vorübergehenden Deaktivierung haben wir inzwischen über 400 Unterschriften gesammelt. Am 2. Mai 2018 wird die Buchhandlung eröffnet, gleichzeitig wird auf den verbliebenen 70 Quadratmetern eine von einer Ausstellungsagentur gestaltete provisorische Ausstellung gezeigt. Zur Erinnerung: Am 02. Mai findet um 17:30 die Kundgebung mit internationaler Beteiligung an der Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall unter dem Motto: "Kosum statt Gedenken? Niemals!" statt. Wir hoffen auf eine breite Beteiligung an dieser Kundgebung, um Senat, Bürgerschaft und Quantum noch einmal deutlich zu sagen: So geht es nicht!

12.04.2018: Bericht von der zweiten Beiratssitzung: Heute fand eine Begehung der Räumlichkeiten Stadthausbrücke 8a statt. Teilgenommen haben die Mitglieder des "Beirates" sowie Frau Krawehl, Frau Dr. Busse und ein Vertreter der Ausstellungsagentur Missal, Gies & Partner. Die Bauarbeiten für die Eröffnung der Buchhandlung sind in vollem Gange. Wie bereits befürchtet, hat sich deutlich gezeigt, dass für den Gedenkort viel zu wenig Platz vorhanden ist. Insgesamt sind die Räumlichkeiten sehr verwinkelt und unübersichtlich. Auch für die Buchhandlung mit Café ist der Platz sehr knapp bemessen. Der Seufzergang darf aus feuerpolizeilichen Gründen nur bis zu Hälfte betreten werden, da er am Ende durch eine Mauer geschlossen ist und somit nur ein Fluchtweg zur Verfügung steht. Außerdem ist er nur mit einem entsprechenden Transponder zugänglich. In seiner Enge und mit der niedrigen Decke wirkt er sehr beklemmend. Eine ideale Alternative wäre der ca. 500 Quadratmeter große Raum rechts neben der Buchhandlung (von der Straße aus gesehen). Er ist noch nicht verkauft oder vermietet, jedoch gibt es wohl schon Verhandlungen mit einem möglichen Interessenten.

03.04.2018: Interessant für die Auseinandersetzungen um das Stadthaus sind auch vergleichbare Gedenkstätten in anderen Städten. Einige Links zu diesen Gedenkstätten finden sich auf unserer Seite "Weblinks":

29.03.2018: Bericht von der ersten Beiratssitzung:

12.03.2018: Einladung zu einer ersten Sitzung des "Beirates" am 28.03.2018. Mitglieder des Beirates sind:

Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB Hamburg), Förderkreis Gedenkstätte und Lernort Stadthaus, „Stolperstein“-Initiativen, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA), Prof. Dr. Hans-Jörg Czech (Direktor Museum für Hamburgische Geschichte), Herbert Diercks (Ausstellungskurator KZ-Gedenkstätte Neuengamme), PD Dr. Kirsten Heinsohn (stellv. Direktorin Forschungsstelle für Zeitgeschichte), Dr. Stephan Linck (Studienleiter Evangelische Akademie der Nordkirche), Dr. Miriam Rürup (Direktorin Institut für die Geschichte der deutschen Juden). Staatsrat a.D. Hans-Peter Strenge soll den Beirat zu moderieren. Von Seiten der Behörde für Kultur und Medien werden Frau Dr. Busse und Dr. Detlef Garbe (Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme) die Beiratsarbeit begleiten.

27.02.2018: Presseerklärung der "Initiative Gedenkort Stadthaus":

22.02.2018: Kurzer Bericht vom Treffen des Kultursenators mit Vertreter_innen von Opferverbänden, Geschichtswerkstätten, Initiativen und eingeladenen Einzelpersonen:

15.02.2018: Der Hamburger Historiker Dr. Jürgen Bönig hat uns eine Stellungnahme zur Veröffentlichung zugeschickt. Dabei beleuchtet er vor allem die Rolle des Architekten:

14.02.2018: Die "Initiative Gedenkort Stadthaus" hat ihren Flyer aktualisiert.

12.02.2018: Nachdem Quantum erklärt hat, die umstrittenen Schriftzüge am Eingang zum Stadthaus wieder zu entfernen, wurden sie jetzt über beiden Eingängen abgeschraubt.

09.02.2018: Den Förderkreis erreichte ein Brief von Antje Kosemund aus Österreich:

30.01.2018: An die 300 Menschen versammelten sich am 30. Januar 2018 vor den "Stadthöfen", um gegen die Kommerzialisierung der Gedenkkultur in Hamburg zu protestieren. Redner_innen auf der Kundgebung waren: Wolfgang Kopitzsch (AvS), Ilse Jacob (VVN-BdA), Ulrich Hentschel (Pastor i. R.), Prof. Dr. Ulrich Bauche (Sohn von A. W. Bauche), Marco Alexander Hosemann (City-Hof, Recht auf Stadt), Detlef Baade (Sohn von Herbert Baade) und ein Vertreter der Gruppe "Lelka und Mania". Rolf Becker und Sylvia Wempner trugen Texte aus den Erinnerungen von Lucie Suhling und Zeugenaussagen zur Ermordung von Alwin Esser vor. Durch die Kundgebung führten Siri Keil (Linke) und Cornelia Kerth (VVN-BdA)

30.01.2018: Hinterbliebene von Gestapo-Opfern haben einen Offenen Brief an den Senat der Stadt Hamburg verfasst:

29.01.2018: Die Kulturbehörde reagiert auf die Aktivitäten der Opferverbände und Initiativen. Es soll bei der verharmlosendenden Bezeichnung "Ort der Erinnerung" bleiben:

Am 15. Januar 2018 hat sich ein breites Bündnis von Organisationen und Einzelpersonen zusammengefunden, um sich als "Initiative Gedenkstätte Stadthaus" für einen angemessenen Gedenkort im Stadthaus einzusetzen. Es wurde ein gemeinsamer Aufruf für die Kundgebung am 30. Januar 2018 vor dem Stadthaus verabschiedet. Das nächste Treffen dieser Initiative findet am 5. Februar 2018 statt (Ort und Zeit unter "Termine").

10.01.2018: Nun ist es offiziell: Die Eimsbütteler Buchhandlung zieht in die Stadthöfe um: